Paprotnia – Niepokalanów – Szymanów – Guzów – Sochaczew – Giżyck
Sanktuarien, Schlösser und Gutshöfe, alte Kirchen und interessante Museen – das alles wartet auf die Touristen in der Umgebung von Sochaczew.
Aus Warschau nimmt man die Straße Nr. 2 in Richtung Posen. Die erste Haltestelle macht man in der Ortschaft Paprotnia. Es gibt hier ein Gasthaus und eine Schmiede aus dem 19. und 20. Jahrhundert. In dem Schmiedegebäude befindet sich heute ein Restaurant, und weiter gibt es Gebäude, wo sich ein Hotel mit Schwimmbad befindet.
Um das Gasthaus „Napoleoński“ zu erreichen, sollte man auf dem Weg nach Posen in den Weg nach Niepokalanów abbiegen. Man fährt auf diesem weiter, um das Mariensanktuarium zu erreichen. Auf dem Weg sieht man eine modernistische Kirche, die 1954 zu Ende gebaut wurde. Zwei Mosaiken stellen die Christianisierung Polens und das Martyrium des heiligen Maksymilians dar. Neben der Kirche befindet sich das Museum des heiligen Maksymilian Maria Kolbes, der mit Niepokalanów für ein paar Jahre verbunden war. Es ist leicht zu erreichen, weil es überall Zeichen zu den entsprechenden Gebäuden gibt. Im Museum sammelte man Andenken, die sowohl dem Heiligen gewidmet sind, als auch die Geschichte der Kirche darstellen. Es gibt hier viele Fotos und Dokumente. Interessant ist, was für einen großen Wert der heilige Maksymilian auf Presse und Veröffentlichungen legte. Kolbe schaffte in Niepokalanów ein großes Zentrum der katholischen Medien, dem niemand auf der ganzen Welt gleich kommt. Es bestand aus: Verlagen, Presse, Rundfunk und eigener Druckerei. In einem speziellen Raum befinden sich Missionsandenken der Ordensbrüder.
In einer Holzkapelle kann man die Klosterzelle, wo der Heilige wohnte, sehen. Sie verwundert mit ihrer Einfachheit und Bescheidenheit: ein Metallbett, eine Schüssel, ein Schreibtisch, ein Stuhl – und das ist alles.
In dem Gebiet des Sanktuariums funktioniert eine Buchhandlung mit Veröffentlichungen der Franziskaner, die auch heute einen großen Wert auf die Massenmedien legen. Davon zeugt das funktionierende Fernsehen Niepokalanów.Wenn man weiter die Straße nimmt, erreicht man Szymanów, wo sich noch ein Mariensanktuarium befindet. Das Schloss und der Park, im Stil der Neorenaissance, ist im Besitz der Schwestern aus dem Orden der Unbefleckten Empfängnis und wurde 1902 für Herzog Konstanty Lubomirski gebaut. Bis heute führen die Nonen eine Frauenschule mit Internat. Die Mitbegründerin des Ordens, Mutter Marcelina Darowska, wurde 1996 vom Papst selig gesprochen. Der Hauptsitz befand sich in Jazłowiec neben Butschatsch, wohin die Schwestern 1945 fliehen mussten. Sie brachten die Figur der Muttergottes mit ihnen, die sich jetzt im Hauptaltar der angebauten Kapelle befindet. Überraschend ist die besonders gelungene Verbindung zwischen dem alten Schloss und der modernen Kapelle. Der Innenraum ist modern und mit gutem Geschmack ausgestattet. Um die Gebäude herum breiten sich ein Park und ein gepflegter Garten aus. Gleich hinter der Mauer, auf der anderen Seite der Straße, befindet sich die 1667 gebaute, barocke Pfarrkirche.
Das nächste Ziel des Ausfluges ist Guzów. Aus Szymanów muss man erst in Richtung Bolimów fahren, wenn man die Straße Nr. 50 erreicht – in Richtung Żyrardów. Das Dorf Guzów befindet sich vor Żyrardów. Man kann hier ein großes Schloss, welches an das an der Loire erinnert, besichtigen. Wenn man fährt, sieht man es nicht, weil es mit den Gebäuden der Zuckerfabrik verdeckt ist. Der erste Hof aus Holz wurde hier 1599 gebaut. 1765 wurden hier der Komponist Michał Ogiński geboren. 1797 kaufte die Güter Feliks Łubieński, der künftige Justizminister des Herzogtums Warschau. 1827 gründete Łubieński eine Fabrik und 1880 ließ er des Schloss nach dem Projekt von W. Hitschel umbauen. Der Park wurde im Jahre 1894 gegründet; in der selben Zeit wurde die Kapelle gebaut. Das Schloss in seiner heutigen Form entstand im Jahre 1895. Heutzutage ist nur die Kapelle renoviert, das Schloss gerät in Ruinen.
Man nimmt die Straße Nr. 50 nach Sochaczew, wo man die Ruinen des Schlosses sehen und zwei Museen besichtigen kann.
Sochaczew ist eine der ältesten Städte in Masowien. Es entstand als eine Marktsiedlung, die an der Kreuzung der Handelswege von Westen nach Osten und von Norden nach Süden lag. Die Burg war eine wichtige Schutzbastion Masowiens. 1286 wurde hier ein Angriff der litauisch-russischen Armee zurückgeschlagen. 1377 berief Herzog Siemowit III. auf dem Schloss in Sochaczew eine Versammlung der masowischen Herzoge ein. Man beschloss dann eine neue Rechtesammlung, „Masowische Statuten“ oder „Statuten von Sochaczew“ genannt. 1410 sah Sochaczew die Armee, die von Jagiełło nach Tannenberg geführt wurde. Die größte Entwicklung erlebte die Stadt im 15. und 16. Jahrhundert. Im Jahre 1563 arbeiteten hier 211 Handwerker. Eine Hemmung der Entwicklung fand im 17. Jahrhundert statt, aber sein definitiver Fall war während der schwedischen Invasion. Bis zur Teilung war Sochaczew nur ein Zentrum des kleinen Handels und der Ort, wo Adelslandtage stattfanden. Zu dieser Zeit begann auch die jüdische Bevölkerung, in die Stadt umzuziehen. Die Ortschaft und das Schloss wurden wieder während des Kościuszko-Aufstands zerstört. Während des Ersten Weltkrieges, seit Dezember 1914 bis Juli 1915 war Sochaczew das Gebiet hartnäckiger Kämpfe; die russisch-deutsche Frontlinie verlief entlang der Bzura und der Rawka. Im September 1939 wurde es zum Ziel der Bombardierungen und zwischen dem 13. und 16. September fanden in der Nähe der Stadt verbissene Kämpfe, die ein Fragment der Schlacht an der Bzura waren, statt. Nach der Besetzung der Stadt ermordeten die Deutsche alle Juden, also ein Viertel aller Bewohner. In Sochaczew befand sich ein Präsidium der Polnischen Heimatarmee des Kreises „Lerche“ („Skowronek“), das den ganzen Landkreis umfasste. Die Soldaten kämpften im Kampinoski-Urwald und im Warschauer Aufstand.
In dem alten Rathaus auf dem Kościuszkoplatz, wo sich das Museum der Umgebung von Sochaczew und das Schlachtfeldes an der Bzura befindet, findet man Ausstellungsstücke, die mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden sind. Man sieht sich vor allem die Waffen, Ausrüstung, Uniformen und Dokumente der Soldaten der Polnischen Armee, die im September 1939 an der Bzura kämpften. Man kann auch Dokumente und Fotografien, die die Geschichte von Sochaczew und seiner Umgebung während der Nazi-Besatzung zeigen, sehen. Auf dem Hof befindet sich ein Freilichtmuseum der Militaria und Kampfausrüstung der Polnischen Armee. Im Erdgeschoss befinden sich die zeitlichen Ausstellungen.
Von dem Schloss, die man hinter dem Park auf der anderen Seite der Straße findet, sind nur Ruinen behalten. Es wurde in den Zeiten vom Herzog Siemowit III, im 14. Jahrhundert, errichtet – an Stelle der alten Burg aus Holz – und während des Angriffs der litauisch-russischen Armee zerstört. Seit 1476 befand sich dort der Sitz der Landräte von Sochaczew. Es wurde vor 1630 gründlich vom Landrat Stanisław Radziejowski restauriert. Kurz danach zerstörten es die Schweden. 1789-1790 wurde es restauriert und während des Kościuszko-Aufstandes von Preußen wieder zerstört. Seitdem verfällt es. Es wurden nur die Mauer der westlichen Fassade mit Fensterlöchern, Fragmenten der südlichen und östlichen Fassade und die Überreste der Trennwände erhalten. Am Fuß des Schlosshügels seitens der Stadt befindet sich ein Amphitheater mit einer Konzertmuschel.
Praktische Informationen:
Warschau – Paprotnia – Niepokalanów – Szymanów – Guzów – Sochaczew: 75 km. Der ganze Ausflug: 150 km
Niepokalanów – 2 Stunden, Szymanów – 1 Stunde, Guzów – 1 Stunde, Sochaczew (Museen) – 3 Stunden, der Ausflug nach Tułowice mit dem Zug – 5 Stunden
Unterkunft:
Hotel „Kuźnia Napoleońska“, Paprotnia, Sochaczewska 5, Tel. (46) 861 52 13, www.kuzniahotel.pl
„Dom Pielgrzyma“, Paprotnia, Kloster in Niepokalanów, Gemeinde Teresin, Tel. (46) 864 21 31
Hotel „Chopin“, Sochaczew, Traugutta 21, Tel. (46) 862 59 99, www.hotelchopin.pl
Sonata Hotel, Sochaczew, Chrzczany 34, Tel. (46) 862 31 92, www.hotel.sonata.oit.pl
Restaurants:
Restaurant „Wiktoria“, Sochaczew, Reymonta 16, Tel. (46) 862 12 39
Gasthaus „Jubilatka“, Paprotnia, O.-Kolbego 38, Tel. (46) 861 38 31
Bar „Fryderyk“, Kożuszki-Parcel, Gemeinde Sochaczew, Tel. 501-658-698, www.restauracja-bonvoyage.pl