In der Gegend von Ciechanów – ca. 100 km nördlich von Warschau
Ca. 8 km östlich von Ciechanów, liegt inmitten eines zauberhaften Landschaftsparks das Museum der Romantik in Opinogóra. Das Museum wurde in dem ehemaligen Palastkomplex der Krasiński-Familie platziert, der einen Palast und eine kleine Burg umfasst. Die Burg entstand auf Anregung von Maria Krasińska geb. Radziwiłł, der Mutter von Zygmunt Krasiński.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung von Opinogóra stammt aus 1185. Der masowische Woiwode, der Komes von Żyro, gab Opinogóra dem Kloster der Schwestern Prämonstratenserinnen. Im Register steht die Stadt unter den Namen „Opinogote“. In einer Urkunde aus dem 15. Jahrhundert trug die Stadt hingegen den Namen Opinogóra und wurde in Obere und Untere Opinogóra geteilt. Das obere Opinogóra war ein Teil Borzym, das untere war hingegen zuerst das Eigentum der Boleścic-Familie aus Chamsk, dann der Prawdziwiec-Familie aus Gołdno. 1421 tauschte Borzym Opinogóra gegen ein anderes Dorf mit dem masowischen Herzog, Janus I. von Warschau aus. So wurde Opinogóra ein Teil des herzoglichen Eigentums. Die Herzöge ließen hier ein Jagdhaus erbauen, in dem 1454 der masowische Herzog, Bolko V., starb.
Nach der Angliederung Masowiens an die polnische Krone wurde Opinogóra ein Teil des königlichen Eigentums. Als Amtsstadt eines Landrates wurde es den Verdienten der polnischen Krone überlassen.
Der erste Mitglied der Krasiński-Familie, dem Opinogóra unter Herrschaft gegeben wurde, war Johann II. Kasimir (1607–1669), ein Höfling des Königs, der große Schatzmeister der Krone, der Woiwode von Płock, der Burgvogt von Warschau, Płock und Ciechanów. 1752 wurde das ganze Landgut in drei Teile eingeteilt. Opinogóra fiel Michał Hieronim Krasiński zu. Er war ein Marschall der Konföderation von Bar. Michał Hieronim Krasiński gab den Anfang einer neuen Familienlinie, der Opinogórer Linie.
Opinogóra blieb in Händen der Krasiński-Familie bis zu den Teilungen Polens. Dann fällt es Preußen zu. Sein Pächter war Melchior Neumann.
Im Dezember 1806 traten in Masowien die französischen Truppen ein. Opinogóra wurde das Eigentum von Jan Bernadotte (1763–1844), dem Marschall Frankreichs und dem Fürsten von Ponte Corvo. Die Stadt wurde dann in „Opinogóra Francuska“ umbenannt. Im September 1810 wurde Jan Bernadotte eingeladen, den schwedischen Thron anzutreten und im November wurde er schon König von Schweden, Karl XIV. Johann.
Kraft Dekrets vom 20. Mai 1811 gab Napoleon Opinogóra der Krasiński-Familie zurück, und wies Wincent Krasiński einen Grafentitel zu. Der Zar Alexander I. bestätigte diese Zuweisung, doch die Gewalt des Herzogtums Polen erkannte ihn erst 1818 an. Wincent Krasiński machte sich Sorgen um seinen Sohn, der sich überhaupt nicht für Politik interessierte, obwohl es auf der politischen Bühne zu seiner Lebenszeit zu großen Änderungen gekommen ist. Deswegen gab sich Wincent Krasiński viel Mühe bei dem Petersburger Hof, damit der Zar Opinogóra als erbliches Eigentum der Krasiński-Familie anerkannte (sog. Familienfideikommiss). Dies gelang ihm 1844.
Der erste Besitzer war Zygmunt Krasiński (1812-1859). Er konnte jedoch nichts im Landgut machen, weil er drei Monate nach dem Vater, am 23. Februar 1859, starb. Der nächste Besitzer war der Sohn Zygmunts, Władysław. Nach seinem Tode war der Besitzer sein minderjähriger Sohn, Adam Krasiński.
In seinem Namen verwaltete das Landgut seine Mutter, Róża Krasińska geb. Potocka. Dank ihrer Bemühungen erlebte das Landgut seine Blütezeit. Adam Krasiński starb 1909 ohne Nachkommen. So erlosch die Opinogórer Linie.
Kraft des Statuts wurde Opinogóra das Besitztum der Oboźniker Linie aus Radziejowice. Der erste Besitzer war Józef Krasiński. Er kümmerte sich überhaupt nicht um das Landgut. Deswegen verwaltete es sein Sohn Edward Krasiński.
Während des Ersten Weltkrieges wurde Opinogóra zerstört. Nach dem Krieg sanierte der Graf Edward die Burg nicht. Seine ganzen Kräfte widmete er dem Bau der Bibliothek und des Museums der Krasiński-Familie in Warschau. Er verkaufte sogar sein Familienlandgut in Radziejowice. Der Graf Edward starb in Dachau am 7. Dezember 1940. Im Januar 1945 traten in Opinogóra die russischen Truppen ein. Im selben Jahr wurde in Opinogóra die Agrarreform durchgeführt. Den Gutshofarbeitern und Kleinbauern wurden 21 Grundstücke erteilt, und auf weiteren Grundstücken wurde ein Staatlicher Landwirtschaftsbetrieb errichtet.
Die ersten Nachkriegsjahre brachten keine größeren Änderungen in allgemeiner Aussicht des Dorfes. Erst in den 50er Jahren wurde auf Anregung der Towarzystwo Miłośników Ziemi Ciechanowskiej [Gesellschaft der Freunde des Ciechanower Landes] ein Projekt ausgeschrieben, die neugotische Burg wiederaufzubauen. 1958 fing man mit der Revitalisierung an. Der Prozess des Wiederaufbaus dauerte bis zum 20. Mai 1961, als dort das Museum der Romantik errichtet wurde.
1970 wurde das Haus mit Bodengang wiederaufgebaut. 1989 wurde das Denkmal von Zygmunt Krasiński enthüllt. 1990 wurde an den Museumskomplex auch die rekonstruierte Offizin angeschlossen.
Das Museum der Romantik verfügt über zwei ständige Ausstellungen (in der Burg und in der Offizin). Ab 1970 finden hier jeden zweiten Sonntag im Monat Musik- und Poesiekonzerte statt.
Die Opinogórer Burg liegt hinter dem alten Herrenhaus. Im Sommer wohnten dort die Gäste der Krasiński-Familie. Die Burg war ein idealer Ort für Erholung und Arbeit. Ihr schlanker Turm und die Zinne verliehen der Burg einen Wehrcharakter, deswegen wird sie auch „Schlösschen“ genannt.
In der Burg und im Palast befindet sich eine reiche Sammlung über die Geschichte des Palastkomplexes und der Krasiński-Familie. Die Ausstellung öffnet ein Gewebe aus dem Jahre 1772, dass den Stammbaum der Krasiński-Familie darstellt. In den Gebäuden gibt es u. a. den weißen und den roten Salon, den Salon zum Turm sowie den napoleonischen Saal – alle öffentlich zugänglich.
2008 errichtete man in der Nähe der Burg ein Herrenhaus nach dem Entwurf von Józef Gałęzowski, in dem man eine Ausstellung über die polnische Romantik ansehen kann.
Das Museum der Romantik in Opinogóra
Im Museum kann man Konferenzen für 80 Personen und Treffen im kleinen Kreis für 30 Personen veranstalten. In der Nachbarschaft des Museumkomplexes befindet sich das „Parkowa“-Restaurant und ein Hotel, in dem man übernachten und essen kann. Das Restaurant ist von 12.00–22.00 geöffnet; das Hotel ist hingegen rund um die Uhr geöffnet.
Er teilt die Nachrichten mit und nimmt Buchungen an: „Parkowa“- Restaurant
ul. Krasinskiego 5, 06-406 Opinogóra
phone: 23 671 72 31