Międzyborów – Skuły – Jaktorów
Die vorgeschlagene Route führt durch eine der schönsten Ecken Masowiens. Überzeugen Sie sich, was sich seit der Zeit geändert hat, in der Józef Chełmoński die örtlichen Landschaften gemalt hat. Die ebenen, landwirtschaftlichen Flächen werden von kleinen Waldflecken und den malerischen Flusstälern Pisia Tuczna und Pisia Gągolina verziert. Außergewöhnlich interessant sind auch die Sehenswürdigkeiten der Gegend – vom mächtigen Palast in Radziejowice bis hin zur winzigen Kirche in Skuły.
Länge der Route: 50 km
Kennzeichnung: ohne Zeichen, teilweise auf Fußwanderwegen (schwarz, grün und gelb)
Schwierigkeitsgrad: leichte Route
öffentlicher Transport: Beginn des Ausflugs – Bahnhof in Międzyborów; Ende – Bahnhof in Jaktorowo; beide auf der Linie Warschau – Skierniewice
0.0 km Międzyborów
Fahren Sie nach dem Verlassen des Bahnhofs auf der ul. Armii Krajowej, biegen Sie bei der Kirche links ab, in die ul. Staszica. Biegen Sie bei der nächsten Kreuzung rechts ab. Auf der schmalen Asphaltstraße, die in Richtung Bieganów führt, erreichen Sie die Zeichen des schwarzen Wegs. Fahren Sie diesen nach.
4,0 km Eisenbahnwall
Weichen Sie nach der Überquerung der Schienen für einen Moment vom Weg ab. Biegen Sie scharf nach rechts ab. Der Asphaltweg geht in Kürze in einen Feldweg über und biegt in einem sanften Bogen nach Osten ab. In Kürze fahren Sie in den Wald hinein. Nach einem Kilometer Fahrt durch gemischten Baumbestand passieren Sie eine Hegerhütte und fahren in eine malerische Schlucht hinein.
7,5 km Reservat „Dąbrowa Radziejowicka”
Hinter der Schlucht stoßen die schwarzen Zeichen zum Waldweg. Sie fahren zwischen wunderschönen Eichen entlang, die eine in Masowien bereits seltene Sammlung wärmebedürftiger Eichenwälder darstellen. Im Frühling blühen im Flur des Waldes eine Menge Blumen auf. Es treten hier sowohl wärmeliebende Arten, wie der vielblütige Hahnenfuß oder der weiße Fingerstrauch, sowie für Hochwälder typische Pflanzen, unter anderem der gewöhnliche Wachtelweizen. Der Weg, der im Wald herumirrt, führt zu einem Schotterweg, der nach Süden führt. Biegen Sie, nachdem Sie den Asphalt erreichen, nach rechts ab. Nach einem kurzen Moment erreichen Sie Radziejowice.
11.5 km Radziejowice
Jahrhundertelang gehörte die kleine Ortschaft einigen Adelsgeschlechtern. Jeder der darauffolgenden Eigentümer wollte seinen Sitz verschönern, also gibt es hier was zu sehen. Die wichtigste Sehenswürdigkeit von Radziejowice ist der von einem Landschaftspark umgebene Palast. Seine heutige Gestalt verdankt die Residenz Kasimir Krasiński, der in den Anfängen des 19. Jhdts. den Bau seiner Residenz dem hervorragenden Architekten Jakub Kubicki in Auftrag gab. Das Bauwerk setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der barock-klassizistische Palast ist ein einstiges Hinterhaus aus dem Anfang des 17. Jhdts., das in den Jahren 1678 – 1684 auf Wunsch von Primas Stefan Radziejowski umgebaut wurde. Der Projektant war höchstwahrscheinlich Tylman van Gameren. Jakub Kubicki, der seine Arbeit nach 1802 begann, gab dem Palast seine klassizierenden Eigenschaften. Der Architekt baute auch eine Galerie an, mit der er den Palast mit dem zweiten Objekt verband – einem schmalen neogotischen Schlösschen, das er anstelle des ehemaligen Verteidigungshofes aus dem 15. Jhdt. erbaute. In den äußeren Wänden des Schlösschens wurden Details aus den älteren Bauwerken eingemauert. Gegenwärtig befindet sich im Palast ein Haus der künstlerischen Arbeit. Man kann hier Inspiration suchen, indem man auf die Landschaftsbilder schaut, die Chełmoński gemalt hat und die Wege entlangspaziert, auf denen Sienkiewicz weitere Szenen seiner „Kreuzritter” ausdachte. Das stilvolle Innere wird am Wochenende für Besuche zur Verfügung gestellt. Im Porzellansaal und Blauen Salon sehen Sie eine Sammlung Meißner Porzellans aus dem 18. Jhdt., im Himbeersaal sanfte Tapeten aus Seide. Auf den Wänden hängen Bilder der bekanntesten polnischen Maler aus dem 19. Jhdt. Im Sommer hört man im Konzertsaal oft die Klänge klassischer Musik. Zur Palastanlage gehören auch historische Ställe, Wagenschuppen, eine Wassermühle sowie Überreste des Gutshofes. Auf der anderen Seite steht zwischen den Bäumen versteckt ein Lärchenholz-Hof aus dem Ende des 18. Jhdts., der Häuschen des Verwalters genannt wird.
Das ganze Gebiet ertrinkt im Grün. Der Park im englischen Stil wurde in den Anfängen des 19. Jhdts. angelegt. Um die Teiche – die infolge der Stauung des Wassers der Pisia Gągolina entstanden sind – wachsen prächtige Linden, Ulmen und Lärchen, vor dem Eingang zum Palast zieht ein Denkmal Ginkgo die Aufmerksamkeit auf sich.
Vom Palast weg führt eine wunderschöne Lindenallee zur Kirche des hl. Kasimir. Das Gotteshaus wird als Meisterstück des masowischen Klassizismus gesehen. Es wurde in den Jahren 1821–22 nach einem Projekt von Jakub Kubicki erbaut. Das achtseitige Bauwerk hat zwei Risalite, in denen sich Vorhalle und Presbyterium befinden. Das Innere ist von barock-klassizistischen, polychromen Altären geschmückt, auf denen die Wappen des Ossoliński-Geschlechts (Beil) und des Krasiński-Geschlechts (Nachtreiher) angebracht sind.
Richten Sie sich von Radziejowice nach Südosten. Sie werden von den grünen Zeichen des Fußwanderwegs geführt. Hinter der belebten Straße von Warschau nach Katowittz fahren Sie in einen Schotterweg hinein und finden sich im Wald wieder. Nach einer kurzen Zeit tauchen auf beiden Seiten des Wegs Teiche auf. Biegen Sie an der Weggabelung scharf nach rechts ab.
14,0 km Kleine Brücke auf dem Fluss Pisia Gągolina
Von der kleinen Brücke erstreckt sich eine schöne Aussicht auf das grüne Tal des Flusses. Biegen Sie 300 m weiter nach rechts ab. Nach einem Kilometer treffen Sie auf eine Kreuzung. Biegen Sie nach links ab, nachdem Sie weitere 50 m gefahren sind, nach rechts und setzen Sie Ihre Fahrt nach Süden fort. Nach einer Zeit fahren Sie in einen kleinen Kieferwald hinein, in dem Sie auf eine breitere, zu Ihrer Straße normal verlaufende Straße treffen (die vielleicht bis zu dem Zeitpunkt, an dem Sie diese Worte lesen, bereits asphaltiert wurde). Biegen Sie zuerst nach links ab, dann nach 500 m, wenn zu Ihrer Linken das Feld aufhört, in den Feldweg hinein, der nach Süden führt. Nach einer Distanz von 300 m, bei der Weggabelung neben dem Teich, wählen Sie die linke Abzweigung. Der Weg führt Sie aus dem Wald hinaus und kreuzt Eisenbahnschienen, nach nicht ganz 2 km fahren Sie auf die Woiwodschaftsstraße 876 hinaus. Um Sie herum können Sie das typische masowische Landschaftsbild sehen; inmitten von Feldern, Wiesen und kleinen Wäldchen sieht man lose Bebauung. Im Frühling tauchen an vielen Orten gelbe Löwenzahnteppiche auf. Die Qualität der Straßenoberfläche wird sich stufenweise bessern.
23.0 km Petrykozy
Das von drei Seiten von Wald umgebene Petrykozy ist eine der schönsten Ecken Masowiens. Hier hat, wie nirgendwo sonst, die Atmosphäre der Bilder von Józef Chełmoński überlebt. Die Bebauung des Dorfes ist lose auf das mild gewellte Gebiet verteilt. Die Vertiefung unweit der Straßenkreuzung wird von einem Teich ausgefüllt, von dem im Frühling das Quaken tausender Frösche hörbar ist. In der Nähe glänzen zwischen dem Dickicht des Parkgrüns die weißen Wände eines Adelshofes. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Sehenswürdigkeit war Eigentum des berühmten Schauspielers Wojciech Siemion, der den Hof vor der Zerstörung bewahrte und in ihm sein Lebensasyl fand. Seit seinem Tod kümmert sich seine Familie um den Hof. Der Künstler rettete auch andere Objekte vor dem Vergessen – auf einer nahe gelegenen Wiese schaukeln die Flügel zweier Holzwindmühlen.
Fahren Sie aus Petrykozy auf dem Feldweg hinaus, der entlang der Umzäunung des Hofes führt. Biegen Sie nach zwei Kilometern nach links ab und setzen Sie Ihre Fahrt entlang des Waldrands fort. Biegen Sie nach links ab und fahren Sie nach Westen, nach Grzegorzewice. Bald taucht hinter dem Bahnübergang die bereits bekannte Straße 876 auf. Nach 1,5 km windet sich der Asphaltweg nach links, Sie fahren aber auf dem gehärteten Weg weiter geradeaus.
29.0 km Grzegorzewice
Bei der Straße taucht eine Dorf-Ferienort-Bebauung auf. Biegen Sie nach rechts gemäß den Zeichen des grünen Wegs und des Schilds, das zum Besuch der Fischteiche einlädt, ab. Nur noch eine Kurve nach links und dann erneut nach rechts, entlang des Zaunes des kleinen Palasts. Beim Ende der Straße sieht man bereits das offene Gelände und viel Wasser.
Die Teiche von Grzegorzewice sind eine der größten Anlagen von künstlichen Reservoirs in dem Tal des Flusses Pisia Gągolina. Das gute Dutzend an Sammelbecken wird von malerischen Deichen getrennt. Die ausgedehnte Aussicht genießt man am besten aus der nahe gelegenen Fischbraterei, während man darauf wartet, dass ein frisch gefangener Fisch auf den Tisch kommt. Die Angelfirma, die die Teiche verwaltet, spezialisiert sich auf die Karpfenzucht, aber im Wasser planschen auch Schleien, Karausche, Welse, Hechte.... und noch einige andere Arten. An schönen Tagen sind die Teichufer von Anglern übersäht. Ein „dicker Fang“ ist in Grzegorzewice nichts Ungewöhnliches.
An das Ufer der Teiche reicht der Landschaftsschutzpark, der den Neorenaissance-Palast aus der Hälfte des 19. Jhdts. umgibt. Hier befindet sich das Haus der künstlerischen Arbeit der Anwaltschaft Warschau. Seit 2009 wurde dessen Funktion für die Zeit der Renovierungsarbeiten eingestellt.
Verlassen Sie Grzegorzewice auf dem Feldweg, der vom Tor des Palasts durch den zentralen Teil des Dorfes führt. Hinter den letzten Bebauungen fahren Sie in den schattigen Wald hinein. Zum Weg kommt bald ein gelber Fußwanderweg hinzu. Hinter dem Wald beginnen die Gebäude des Dorfes Skuły.
32.5 km Skuły
Bei der Wegkreuzung, im Zentrum des Dorfes, steht eine hübsche kleine Holzkirche. Über dem einschiffigen Bau neigen sich aufragende Lärchen. Die St.-Peter-und-Paul-Kirche wurde 1678 erbaut und in den darauffolgenden Jahren mehrmals restauriert. Im 19. Jhdt. wurde neben der Kirche ein hölzerner Glockenturm erbaut. Die reiche Barock- und Rokoko-Innenausstattung des Gotteshauses bildet einen Kontrast zu seiner bescheidenen Gestalt. Die Wände und Decken sind mit einer aus dem 18. Jahrhundert stammenden, illusionistischen Polychromie bedeckt. Teilweise wurde diese nicht auf dem Holz ausgeführt, sondern auf einer an den Wänden angebrachten Leinwand aufgetragen.
Fahren Sie von der Kirche weiter, den Zeichen des gelben Wegs folgend. Der Schotterweg führt zwischen lose verteilten Gebäuden, Feldern und Hainen. Nach 1 km biegt der Weg nach rechts ab und der Feldweg führt entlang des Tals der Pisia Tuczna. Den Zeichen folgend passieren Sie zwei malerische, recht verfallene kleine Brücken. Der Weg führt dann entlang der Umzäunung des Hofs in Grzmiąca. Biegen Sie beim Tor links ab. Der sandige Weg erreicht einen Asphaltweg. Der Weg führt entlang einer Straße weiter nach Nordwesten. Nach 800 m kreuzen Sie die belebte Kattowitzer Straße. Fahren Sie die ganze Zeit geradeaus. Sie passieren das Dorf Bieniewiec. Hinter dem Dorf, 1,8 km von der Kattowitzer Route, biegen Sie links ab und fahren auf der Asphaltstraße in den Wald hinein. Nach 200 m biegt der Asphalt scharf nach rechts ab. Fahren Sie weiter geradeaus inmitten junger Kiefer den Feldweg entlang.
41,0 km Grzymek-Stausee
An einem heißen Tagen halten Sie bestimmt länger hier an. Am See, der vom gestauten Wasser der Pisia Tuczna gebildet wird, ist ein Bad, Freizeitzentrum und ein Verleih von Wassersportgeräten in Betrieb. Es ist hier oft voll, das mindert aber nicht die Freude, die das Bad im kühlen Wasser gibt.
Kreuzen Sie nach dem Bad das Pisia-Tal, biegen Sie nach der Auffahrt auf eine nicht allzu hohe Böschung nach rechts ab. Den Asphaltweg fahrend passieren Sie ein paar Denkmal-Eichen und eine Menge Feriengärten. Die Umgebung, die vor einigen hundert Jahren von Józef Chełmoński, der im nahe liegenden Kulkówka wohnte, gemalt wurde, wird heute mit den Zweitwohnsitzen der Einwohner der Hauptstadt zugebaut. 2 km nach dem See biegt der Asphaltweg nach rechts ab. Fahren Sie weiter geradeaus den Feldweg entlang. Biegen Sie nach dem Erreichen der Straße nach links und gleich (beim Kreuz) erneut nach rechts ab. Der breite Weg ist von den vielen Lastwagen zerfahren, die die Ausbeute aus der nahe gelegenen Kiesgrube transportieren. Fahren Sie bei der scharfen Rechtskurve weiter geradeaus, in Richtung der in der Ferne sichtbaren Gebäude.
45,0 km Kulkówka Zarzeczna
Kreuzen Sie den Hauptdorfweg und fahren Sie die ganze Zeit geradeaus. In Kürze kommen die Zeichen des gelben Wegs zum Weg dazu. Sie fahren die ganze Zeit inmitten lose verteilter Bauernhöfe. In Kulkówka befindet sich ein Lärchenholz- Hof aus der Mitte des 19. Jhdts., in dem Józef Chełmoński in den Jahren 1889-1914 wohnte und schuf. Im Hof sind viele der bekannten Werke des Künstlers entstanden. Gegenwärtig wird er von Nachkommen Chełmońskis bewohnt, ist aber nicht für Besucher zugänglich.
Der Weg biegt nach rechts ab und kreuzt mit einer kleinen Brücke das Flussbett der Pisia Tuczna. Am anderen Ufer des Tals entlang führt die Straße von Kuklówka nach Jaktorów. Biegen Sie links in diese ein und richten Sie sich zum bereits nahenden Jaktorów.
50.0 km Jaktorów
Die moderne Architektur des großen Dorfes lässt einen kaum glauben, dass hier bereits vor 600 Jahren eine kleine Siedung existierte, die von den undurchdringlichen Wäldern des Jaktorowska-Urwalds umgeben war. Von den großen Wäldern ist keine Spur mehr geblieben, aber man kann in Jaktorów das Denkmal des letzten Urwald-Auerochsen sehen, der 1627 umgebracht wurde.
Der Ausflug endet auf dem Bahnhof.
Praktische Informationen
Gastronomie
Grzegorzewice: Restaurant Ekofarm, Grill-Bar bei den Fischteichen ul. Pałacowa 58, tel. (46) 857 98 03
Radziejowice: Restaurant Kolorowa, ul. Słoneczna 2, tel. (46) 857 74 00, 515 700 771
Übernachtungsmöglichkeiten
Grzymek: Ośrodek Szkoleniowo-Wypoczynkowy (Schulungs-Freizeit-Zentrum), ul. Malinowa 1, tel. (46) 857 72 32, 508 038 886
Sägewerk Brzózki b. Radziejowic: Hotel Afrodyta (Restaurant Helena), ul. Letniskowa 4, tel. (46) 857 74 05, restaurant – 501 571 461)
Radziejowice: Dom Pracy Twórczej (Haus der künstlerischen Arbeit), ul. Sienkiewicza 4, tel. (46) 857 71 25