Dort, wo die Apfelbäume blühen
Im Mittelalter war Grójec, das damals auch Grodźc genannt wurde, eine der wichtigsten Städte des südlichen Masowiens. Nach der schwedischen Invasion verlor die Stadt an Bedeutung. Heute ist es Zentrum einer großen Obstanbauregion. Im Frühling ertrinkt die ganze Umgebung in einem Meer weißer Blüten. Aus diesem Anlass wird am letzten Wochenende im Mai in Grójec mit einem Knall das Fest der blühenden Apfelbäume gefeiert.
In der Stadt sind nicht sehr viele Andenken an die Vergangenheit erhalten. Beim großen, rechteckigen Marktplatz steht ein klassizistisches Rathaus, das etwa 1821 nach einem Projekt von Hilary Szpilowski erbaut wurde. Bei der vom Markt wegführenden ul. Warszawska befinden sich einige andere klassizistische Bauwerke öffentlichen Nutzens.
Die Pfarrkirche des hl. Nikolaus steht auf einer Erhebung, die als Rest einer frühmittelalterlichen Burg gesehen wird. Infolge der vielen Transformationen verlor die Kirche ihre ursprünglichen gotischen Eigenschaften. Im Inneren ziehen das spätgotische Kruzifix, das die Nische des Presbyteriums dekoriert, und das gotische Taufbecken aus Sandstein die Aufmerksamkeit auf sich. Auf dem Stein sind deutliche Spuren des Schwertschleifens sichtbar. Vor der Kirche steht ein Denkmal von Piotr Skarga, das von Andrzej Renes geschaffen wurde. Der für seine leidenschaftlichen Predigten bekannte Jesuit wurde 1536 in Grójec geboren.