In der Gegend von Radom – ca. 120 km südlich von Warschau
Iłża liegt im Powiat Radomski [Landkreis Radom], auf dem Weg, der Radom mit Ostrowiec Świętokrzyski verbindet. Kommt man in Iłża an, sieht man sofort den Kalk-Turm der Bischofsburg aus dem 14. Jahrhundert. Die Burg ist eine malerische Ruine. Sie ist eine der effektvollsten mittelalterlichen Sitze Masowiens. Die Burg wurde mehrmals aus- und umgebaut. Der Turm, das älteste Element der ganzen Konstruktion, ist im besten Zustand erhalten geblieben.
Geschichte
Zu Ende des 13. Jahrhundert zerstörten die Tataren die Festung in Iłża. Dann wurde der Sitz der Bischöfe auf die heutige Stelle verlagert und befestigt. Ein Teil der Forscher ist der Meinung, dass man damals mit dem Bau des Burgturms begann.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts funktionierte noch die ehemalige Holzansiedlung. Mit dem Bau einer gemauerten Burg ließ der Krakauer Bischof Johannes Grot 1328 anfangen. Noch im selben Jahr wurde die Burg einer Probe ausgesetzt: An die Burg sind die königlichen Truppen angekommen, die sie jedoch nicht erobern konnten. Obzwar die Burg nicht zu Ende erbaut wurde, stellten die Mauer und der Turm eine genügende Zuflucht für den Bischof und seine Besatzung dar.
Im 14. Jahrhundert existierte hier noch eine obere Burg, deren Mauer aus Feldfelsen gebaut worden war. In der Ecke der Mauer stand ein Wehr- und Wohnturm; ein zweiter, kleinerer viereckiger Turm war zugleich ein Torturm. Zur Burg führte eine Zugbrücke, die parallel zur westlichen Kurtine der Mauer verlief. Es sicherte der Burgbesatzung volle Kontrolle über die Brücke.
Im 15. Jahrhundert wurde die Burg ausgebaut. Das Gelände an der Burg wurde ummauert. Der Umkreis wurde durch die natürlichen Landschaftsbedingungen diktiert (über 400 m). Zum Vergleich: die Mauerlänge der oberen Burg beträgt 150m. So wurde eine Vorburg gestaltet. Die Mauer der Vorburg wurden mit einigen Wehrtürmen befestigt. Die Grundrisse dreier von ihnen sind bis heute gut erkennbar. Es waren Rundtürmer, die zur Verwendung von Schusswaffen geeignet waren. Entlang der Mauer befanden sich Wirtschaftsgebäude. Man konnte in die Burg nur durch das Tor im östlichen Wehrturm der Vorburg hineinfahren. Die neuzeitlichen Befestigungen machten aus der Burg in Iłża eine der stärksten Festungen in der ganzen Region.
Dank des Berichts von Johannes Longinus kennen wir die genaue Bauzeit der Burg. Nach dem Tod von Johannes Grot hatten die weiteren Krakauer Bischöfe die Burg in ihrer Obhut. In ihrem Namen verwaltete ein Starost [Landkreisrat] die Burg und hatte die rechtssprechende Gewalt in der Stadt inne. Der Bischof Florian aus Mokrsk ordnete an, die Stadt mit der Burg durch eine gemeinsame Mauer zu verbinden.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts brach sowohl in der Stadt als auch in der Burg ein Brand aus, der die Burg verwüstete. Ihren Wiederaufbau beantragte der Bischof Jan Konarski.
Einer der weiteren Bischöfe, Philipp Padniewski, ließ die Innenräume der Burg im Renaissance-Stil um 1560 umbauen. Die Burg und ihre Türmer wurden mit Attiken gekrönt, die auf einer Skizze von Erik Dahlberg aus der Hälfte des 17. Jahrhunderts zu sehen sind.
Die Burg wurde 1655 endgültig von den Schweden dem Erdboden gleichgemacht. Die weiteren Bischöfe (Andrzej Trzebicki, Andrzej Załuski und Kajetan Sołtyk) restaurierten immer wieder ihren verfallenden Sitz. Während der österreichischen Besatzung wurde hier ein Militärkrankenhaus eingerichtet. Nach dem Brand im 19. Jahrhundert wurde die Burg zu einer Ruine.
Das Regionalmuseum in Iłża
Der Eintritt zum Schloss ist frei. Der Eintritt in den gotischen Turm ist nur nach der früheren Besprechung mit den Mitarbeitern des Regionalmuseums in Iłża möglich. Vom Turm breitet sich ein schöner Ausblick auf die Stadt und auf Przedgórze Iłżeckie [Vorland Iłża] aus. Der Turm ist den Besuchern von Frühling bis Herbst (von Mai zum Oktober), 10.00–16.00 (Montag-Freitag) und 14.00–18.00 (Samstag-Sonnabend) zugänglich.
In den Burgruinen findet jedes Jahr ein Ritterturnier statt. Das Termin des Turniers wird jedes Jahr neu bestimmt (fällt aber immer auf Mai). Am selben Ort organisiert man auch Veranstaltungen unter freiem Himmel wie Rockkonzerte (August) und die Mittelaltertage (Ritter- und Modeschau, sowie die Ausstellungen der handwerklichen Arbeiten).