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Im Land der blühenden Apfelbäume

Die Apfelgärten von Grójec Die Apfelgärten von Grójec

Warka – Petrykozy – Lewiczyn – Mała Wieś

Warka liegt ca. 40 Kilometer südlich von Warschau. Am einfachsten nimmt man hierher die Straße Nr. 79 in Richtung Sandomierz und dann die Straße Nr. 731. Im Frühling führt der Weg inmitten malerisch blühender Apfelgärten. Diese Umgebung ist das größte Früchtegebiet in Europa.

Der Ausflug beginnt vor der Besichtigung von Warka. Die Geschichte der Stadt reicht bis ins Mittelalter zurück. Schon im Jahre 1321 wurden die Stadtrechte von dem masowischen Herzog Trojden bestätigt. Die günstige Lage an der Pilica sicherte Warka die Entwicklung. Die Niederlage kam während der schwedischen Invasion. Zwar schlug Stefan Czarniecki die Schweden bei der Stadt, aber Warka selbst wurde ganz zerstört. Die nächste Blütezeit kam erst im 19. Jahrhundert.

Die St.-Nikolaus-Kirche in WarkaHeutzutage sind die Kirchen einen Besuch wert. Die barocke Franziskaner Kirche kommt aus dem 17. Jahrhundert. Im Kellergeschoss befinden sich die Aschen der masowischen Herzöge. Das Gebäude des alten Klosters wandelte man in ein Pfarrhaus und Wohnungen um. Die barocke St.-Nikolaus-Kirche, im 17. Jahrhundert gebaut, war der Zeuge der stürmischen Geschichte der Stadt. Wegen mehrmaligem Wiederaufbau verlor sie ihren ursprünglichen Charakter. Drinnen sollte man den Hauptaltar sehen. Er wurde 1610 im Stil des Spätrenaissance gebaut. Interessant ist auch das Taufbecken und das Weihwasserbecken, das aus Sandstein gemacht wurde und aus dem 17.-18. Jahrhundert stammt.

Eine interessante Sehenswürdigkeit ist auch das klassizistische Rathaus, das 1821 errichtet wurde.

Der nächste Punkt des Ausfluges ist das Kazimierz Pułaski gewidmete Museum. Es befindet sich in einem Gutshaus in Winiary, das das Familienhaus von Pułaski war.

Die Ausstellung stellt das Leben von Kazimierz Pułaski dar. Gezeigt sind die Episoden der Konföderation von Bar, der amerikanischen Lebensperiode des Generals, die mit Heldentod in der Schlacht bei Savannah endete und Gemälde von Chełmoński und Brandt. Weite Teile der Ausstellung widmete man den polnisch-amerikanischen Beziehungen. Einer der Räume ist mit den Erfahrungen von Tadeusz Kościuszko verbunden, andere Teile präsentieren das Schicksal von Helena Modrzejewska, Henryk Sienkiewicz und anderen Polen, deren Leben mit dem Staat auf der anderen Seite des Ozeans verbunden war.

In Warka wurde auch Piotr Wysocki, einer der Helden der Novembernacht, geboren und wohnte dort. Während des Januaraufstands kämpfte er in den Partisanentruppen von Oberst Władysław Kononowicz. Der Oberst, der von den Russen verhaftet wurde, wurde zusammen mit Adjutanten auf den Wiesen an der Pilica hingerichtet. Den heldenhaften Kampf und Tod macht die Aufschüttung auf den Wiesen unvergesslich.

Die Geschichte von Warka verbindet mit der heutigen Zeit die Brauerei. Das Bier aus Warka war nicht nur in Polen, aber auch weit im Ausland bekannt. Oft bringt man die Geschichte des Papstes Clemens VIII., der im 16. Jahrhundert lebte, vor; als er in Polen noch als apostolischer Nuntius residierte, war er ein großer Liebhaber des Bieres aus Warka. Als der Papst erkrankte, seufzte er: „Piva di Varka“. Die um sein Bett gesammelten Geistlichen dachten, dass es hier um eine Heilige ging, und fingen an zu wiederhole: „Das heilige Bier aus Warka – bete für uns“. Der Kranke, als er das hörte, lachte so heftig, dass ihm das Geschwür, das die Krankheit verursachte, riss. Papst wurde wieder gesund.

Nach der Besichtigung – Zeit für einen Spaziergang. Die Umgebung von Warka und der ganze Kreis Grójec sind ein guter Ort für malerische Wanderungen oder Paddeltouren. Paddeln sollte man in dem Bootshaus in Warka beginnen. Besonders malerisch sind die mit Schlehdorn und Hunds-Rose bewachsenen Schluchten in der Umgebung der Alten Warka. Die Pilica, die an die hohe Böschung schlägt, bildet Flussmäander und erlaubt es, die Landschaften des nahe liegenden Kozienicki-Urwaldes zu bewundern.

Für alle, die keine Paddelboote nutzen wollen, gibt es eine Alternative – einen malerischen Ausflug entlang des Ufers der Pilica.

Aus Warka sollte man nach Petrykozy fahren. Im hiesigen Gutshof war ein paar Mal Jan Chełmoński zu Besuch. Das Dorf scheint aus seinen Gemälden herausgezogen zu sein. Jahrelang verfiel das Gebäude des Gutshofs, erst Wojciech Siemion rettete es vor totaler Ruine. In dem Park kann man interessante Bildhauereiausstellungen bewundern. Nach dem Tod des Schauspielers kümmert sich seine Familie um den Gutshof. Zauberhafte Windmühlen – Beispiele der Holzarchitektur – sind auch sehenswert.

LewiczynDie nächste Haltestelle ist Lewiczyn. Hier befindet sich das Sanktuarium der Muttergottes mit einem Wundergemälde. In der Kirche wird das „Buch der Wunder und Gnaden, die dank des Bildes der Muttergottes in Lewiczyn getan wurden“ geführt. Man beschreibt dort ungewöhnliche physische und geistige Heilungen. Das gegenwärtige Gotteshaus wurde am Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. Das Sanktuarium war so bekannt, dass Sigismund III. Wasa die Monstranz und Johann III. Sobieski nach der Schlacht bei Wien das aus dem Zelt des Wesirs gemachte Ornat darbrachten; auch hier plante Tadeusz Kościuszko im Jahre 1794 die Verteidigung der Hauptstadt. Das Bild der Madonna aus dem 18. Jahrhundert soll – der ältesten Tradition nach – eines der dreizehn Gemälde sein, die vom Evangelisten Lukas selbst gemalt wurden.

Auch Mała Wieś ist einen Besuch wert; es befindet sich dort ein Schlosskomplex, der in den Jahren 1783-1786 entstand. Das Schloss, ursprünglich für den Woiwoden Bazyli Walicki gebaut, wechselte ein paar Mal die Besitzer. Hier verbrachte ein Held aus Somosierra – Kozietulski – seine letzten Jahre. Schließlich wurde nach dem Zweiten Weltkrieg das Kartoffelinstitut zum Besitzer, dann der Reihe nach das Ministerium der Auslandspolitik und das Ministerratsamt. Heute kam das Schloss in die Hände der Nachkommen des Baumeisters zurück. Es werden Renovierungsarbeiten durchgeführt, man kann hier aber schon eine Veranstaltung organisieren oder, auch als individueller Gast, eine Nacht in den alten Räumen verbringen. Wenn man das schafft, sollte man auch an einer Reise mit der alten Bahn teilnehmen. Die Kleineisenbahn von Grójec – heute Eisenbahn von Piaseczno – ist auf der Liste der Sehenswürdigkeiten eingetragen. Jeden Sonntag werden Fahrten auf der Strecke Piaseczno – Grójec – Mała Wieś – Mogielnica – Nowe Miasto organisiert. Die Länge der Linie beträgt 72 Kilometer.

Praktische Informationen:

Warschau – Warka – Petrykozy – Lewiczyn – Mała Wieś: 100 km. Der ganze Ausflug 200 km
Die Besichtigung von Warka – 2 Stunden, Spaziergang an der Pilica – 3 Stunden, von Petrykozy – 1,5 Stunden, von Lewiczyn 1 Stunde, von Mała Wieś – 1 Stunde

Unterkunft:

Hotel „Sielanka nad Pilicą“, Warka, ul. Łąkowa 1, Tel. (48) 666 16 00, www.sielanka.pl

Gästehaus, Warka, ul. Puławska 39d, Tel. (48) 670 26 70, www.hotel-warka.oit.pl

„Zajazd na Winiarach“, Warka, ul. Turystyczna 3, Tel. (48) 667 26 76, 667 50 43, www.zajazdnawiniarach.pl

Schloss in Kociszew, Konferenz- und Schulungszentrum mit Ferienbauernhof, Kociszew neben Grójec, www.kociszew.pl, Tel. (48) 664 50 19, 501 128 168

„Biały Pałac Palczew“, Palczew – Parcela 19, koło Warki, Tel. (48) 667 14 71, www.palacpalczew.pl

Restaurants:

„Kleine Gastronomie“, Warka, ul. Polna 26, Tel. (48) 667 38 40

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