In der Gegend von Siedlec – 70 km östlich von Warschau.

Das Dorf Sucha liegt am östlichen Rand der Woiwodschaft Masowien. Inmitten eines alten Parks und einer Teichanlage findet man einen Komplex von Holzgebäuden, dessen Hauptteil ein altes Herrenhaus der Cieszkowski-Familie bildet.
Dieser Gebäudekomplex wurde jahrelang von Maria und Marek Kwiatkowski gesammelt, indem sie viele einzigartige alte Gebäude vor der Zerstörung und Vernichtung geschützt haben. Die Mehrheit dieser Gebäude wurde von ihnen hierher verlagert und erst hier vor Ort saniert. Die Leidenschaft und das Engagement bei der Rettung alter Gebäude ist ein Beispiel für die uneigennützige Initiative zweier hervorragender Forscher und Betreuer von Masowien und Podlachien. Das Zentrum dieses „Vermögens“ bildet das Herrenhaus der Cieszkowski-Familie. Hier fängt man die Besichtigung des Freilichtmuseums an.

Geschichte

Das Herrenhaus aus Lärchenholz in Sucha wurde 1743 an Stelle des älteren Holzherrenhauses erbaut. Der Bau des Hauses erfolgte im Auftrag von Ignacy Cieszkowski. Es entstand damals ein einstöckiges Barockhaus mit zwei Standerkern und einem hohen Dach. Die innere Teilung des Hauses unterlag dem Umbau im 19. und im 20. Jahrhundert. Während der Sanierungsarbeiten wurde in den Seitenzimmern auf der Holzdecke eine reiche Ornamentierung entdeckt.

1787 kam nach Sucha zu Besuch der König Stanislaus I. August. 27 Jahre später kam auf die Welt der Graf August Cieszkowski – ein Philosoph, ein Ökonom, ein gesellschaftlicher und politischer Aktivist, der Hauptvertreter der sog. Nationalphilosophie (etwa wie Geschichtsphilosophie im Sinne Hegels). Er war mit Zygmunt Krasiński befreundet, auf den er einen starken Einfluss ausgeübt hat. August Cieszkowski bezeichnete sich als „einen fortschrittlichen Konservativen“.

Nach dem Tod Augusts übernahm das Landgut sein Sohn, auch August. Der letzte Cieszkowski blieb kinderlos, deswegen adoptierte er als Söhne vier Vertreter der vornehmsten Adelsfamilien, die mit ihm und mit seinem Vater befreundet waren. Das Landgut in Sucha fiel an Felicjan Dembiński, der den Nachnamen Cieszkowski angenommen hat.

1945 fiel das Landgut und das Herrenhaus Opfer der Agrarreformen. Das Landgut wurde in Parzellen aufgeteilt, und das Herrenhaus bewohnten die Arbeiter des PGRs [Staatlicher Landwirtschaftsbetrieb].

1988 waren Landgut und Herrenhaus Ruine. Fotos aus dieser Zeit sind ein Teil der ständigen Ausstellung. Erst die Tätigkeit der Kwiatkowski-Familie verursachte, dass der Komplex der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist.

Das Museum der Holzarchitektur der Siedlecker Region

tel: 604 095 147

Der ganze Komplex ist das Eigentum des Professors Marek Kwiatkowski, des Direktors des Łazienki-Palasts in Warschau. Die Innenräume des Cieszkowski-Herrenhauses sind öffentlich zugänglich.

Man veranstaltet hier Tagungen, Konferenzen u. a. Um das Haus stehen zahlreiche Holzgebäude vom 18. - 20. Jahrhundert, die aus der Siedlecker Region hierher verlagert wurden. Sie bilden ein Freilichtmuseum, das öffentlich zugänglich ist.

Im alten Garten kann man Feste und Picknicks veranstalten, sowie auch Workshops und Freillichtarbeiten für Maler.