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Sunday, 24 November 2024
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Auf der Suche nach Polens Wurzeln

Wzgórze Tumskie in Płock Wzgórze Tumskie in Płock

Płock – Łąck – Jezioro Lucieńskie – Brudzeński Park Krajobrazowy – Rokicie

Im westlichen Teil der Woiwodschaft Masowien, an der Weichsel, ungefähr 120 Kilometer von Warschau entfernt liegt Płock, eine der ältesten Städte Polens. Man nimmt hierhin zuerst die Straße Nr. 7 in Richtung Danzig und dann biegt man in die Straße Nr. 62 nach Płock ab. Im 11. und 12. Jahrhundert residierte hier ständig Władysław I. Herman. In der Stadt sind wunderschöne Sehenswürdigkeiten erhalten. Vom weitem sieht man die zwei Türme des Renaissancedoms. Im Jahre 1530, nach einem Brand, wurde das ältere Gebäude abgerissen und an seinem Ort errichtete man das gegenwärtige. In der Vorhalle fällt die ungewöhnliche, aus Bronze gemachte Tür auf. Leider ist das nur eine Kopie der romanischen Bronzetür aus Płock aus dem Jahre 1154. Um das Original zu sehen, müsste man sich in die Sophienkathedrale in Nowgorod begeben. In dem Dom sollte man auch die Königliche Kapelle sehen, wo sich die Sarkophage von Władysław I. Herman und Bolesław III. Schiefmund befinden. Normalerweise ist es hier sehr dunkel, aber man kann das Licht anmachen – neben dem Schalter befindet sich eine Spendenbüchse. Drinnen findet man noch andere Grabsteine und Epitaphe, die zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert entstanden.

In der Nachbarschaft des Doms, im speziell zu diesem Zweck 1903 gebauten Gebäude, befindet sich das Diözesanmuseum. Sein wertvollstes Denkmal ist die Bibel von Płock aus dem 12. Jahrhundert; sie befindet sich im Schaukasten in der Mitte des Raums neben anderen Handschriften. Im Museum sammelte man Denkmäler aus der ganzen Diözese Płock. Zu den wertvollsten Skulpturen zählen: zwei Pietas aus Drobin datiert auf die Jahre 1430 und 1440 und Christus im Elend aus Długosiodło (aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts). Die Aufmerksamkeit der Touristen ziehen sicherlich die Kontusz-Gürtel und die Denkmäler der Goldschmiedekunst auf sich. Der zweite Teil des Museums befindet sich in einer damaligen Benediktiner-Abtei (aus dem anliegenden Herzogsschloss aus dem 15. Jahrhundert blieb nur die Schutzmauer, der Uhrturm und die Bastei). Man kann hier u. a. die Domschatzkammer, Sammlungen der gegenwärtigen Malerei und die Ausstellung von Christus in der Kunst betrachten.

Im Bürgerhaus in der Tumskastraße 8 befindet sich das Masowische Museum. Neben der Abteilung, die die Geschichte von Płock darstellt, befindet sich eine interessante Sammlung der Sezessionskunst. Die Innenräume arrangierte man auf solche Weise, damit man die Wohnungen im Bürgerhaus darstellen konnte. Das Ganze ergänzen für den Stil charakteristische Details wie Kronleuchter oder Gardinen. An den Wänden hängen Gemälde hervorragender Künstler der Epoche: Teodor Axentowicz, Józef Mehoffer, Stanisław Wyspiański und anderen. Im Museum wird auch die Bildhauerei dargestellt also die Werken von Wacław Szymanowski, dem Autoren des Chopin-Denkmals im Łazienki-Park, und Konstanty Laszczka. In anderen Räumen bewundert man Sammlungen der angewandten Kunst der Jahrhundertwende. Zwischen den beiden Weltkriegen erschien der Stil „Art Deco“. Das Museum besitzt auch Ausstellungstücke in diesem Stil.
    
Wenn man das Museum bereits verlässt, sollte man sich umschauen und den Parkalleen entlang zwischen den Bäumen gehen. Wenn man das Ende des Parks erreicht, sieht man einen atemberaubenden Ausblick. Man befindet sich auf einer ein paar Dutzend Meter hohen Böschung. Unten sieht man die fließende Weichsel und grüne Umgebung der Stadt. Die Böschung nennt man Tumskie Wzgórze. Einmal gab es hier ein heidnisches Kultzentrum und später einen befestigten Hof aus Holz, der von Mieszko I. gegründet wurde. Alle Gebäude, die man früher besichtigte, haben Spuren ihrer damaligen Pracht.

Nach einer Weile sollte man den Spuren der Geschichte von Płock folgen. Man muss zum Narutowiczplatz zurückgehen und von dort in Richtung des Marktplatzes gehen. Das ist der älteste Marktplatz in der Stadt, obwohl seine Bebauung meistens aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt. In dem Gebäude befindet sich der Touristeninformationspunkt. Man bekommt man hier umsonst einen Spazierstadtplan mit markierten und hervorgehobenen Orten, die sehenswert sind, und mit Strecken der Wanderwege in der Umgebung von Płock.
    
Damals nannte man den Platz – wegen der Gebäude der alten Domherrenwohnungen, die sich dort befanden – Kanonischer Marktplatz. Das erste der Gebäude – gotisch (aus dem Ende des 15. Jahrhunderts) – erfüllte bis 1867 die Funktion der kanonischen Residenz und seit 1908 dient es als der Sitz der Wissenschaftsgesellschaft von Płock. Das zweite wurde in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts errichtet und ist seit 1878 ist der Sitz der Bischöfe von Płock.
    
Auf der Grodzkastraße, mit Bürgerhäusern aus dem 19. Jahrhundert bebaut, gelangt man auf den Alten Marktplatz. Lange Jahre erfüllte er die Handels-, Administrations- und Gerichtsfunktionen. Hier wurde das gesellschaftliche Leben geführt. Die Aufmerksamkeit zieht der Brunnen und das Rathaus auf sich. Der mittlere Teil des Rathauses stammt aus den Jahren 1824-1827. Später baute man den Turm mit der Uhr an. Manche Bürgerhäuser sind auch sehenswert. Dieses an der Ecke der Grodzkastraße stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Haus des Schutzengels ist bekannt, weil Schwester Faustyna Kowalska, im Jahre 2000 heiliggesprochen, darin ihre erste Offenbarung hatte. Das Gebäude auf dem Alten Marktplatz 8 ist das alte Berliner Hotel, heute befindet sich hier das Haus Darmstadt, das eine Kultur- und Bildungsfunktion erfüllt. In dem selben Gebäude befindet sich das Touristeninformationenzentrum (Tel. 24 367 19 44, www.itplock.pl).

In der Nähe des Marktplatzes befindet sich die Bartholomäus-Pfarrkirche. Sie wurde im gotischen Stil gebaut und im barocken umgebaut. Die spätbarocke Fassade des Gotteshauses fällt ins Auge. Drinnen sieht man einen barocken Altar, der von der aufgelösten Abtkirche in Płock verlagert wurde.
    
Wieder erreicht man den Rand der Böschung und man sieht die Überreste der Schutzmauer. In der Ferne erheben sich die für die Städte an der Weichsel charakteristischen Speicher. Einer davon ist die Filiale des Masowischen Museums mit einer interessanten Ausstellung der Volksskulpturen (Speicher, Kazimierza-Wielkiego-Straße 11b, Tel. 24 262 25 95)

Płock ist auch für eine der ältesten Schulen in Polen bekannt. Das Stanisław-Małachowski-Lyzeum befindet sich in einem von Jesuiten errichteten Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Ein gotischer Turm liegt daran. Im Kellergeschoss kann man die Überreste der romanischen und gotischen Fundamenten der alten St.-Michael-Stiftskirche sehen. Historische Dokumenten zeigen, dass an der Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert eine Schule existierte.
    
Płock war auch ein sehr alter Sitz der jüdischen Gesellschaft, die hier ab der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts lebte. Der jüdische Stadtteil, der während der Besatzungszeit zu einem Ghetto wurde, befand sich zwischen dem Alten Marktplatz, der Bielskastraße und den Schutzmauern. 1941 wurden 10 Tausend Menschen von den Nazis in Konzentrationslager geschickt und der zentrale Teil des Stadtteils wurde zerstört. Die Kleine Synagoge ist noch erhalten. Die Stadtregierung kaufte sie und bestimmte sie für eine Galerie.
    
In der Kazimierza-Wielkiego-Straße befindet sich ein Kloster- und Kathedralkomplex der Mariaviten. Alles wurde im neogotischen Stil gebaut. Das ist der Haupttempel der Altkatholischen Mariavitenkirche. Das Grab der Gründerin Feliksa Maria Kozłowska befindet sich im Kellergeschoss der Kirche.

Die Kinder besichtigen sicherlich gern den zoologischen Garten, der sich an der Weichsel befindet. Er ist wegen seiner polenweit größten Sammlung von Reptilien und Amphibien sehenswert. Später kann man am Ufer entlang gehen.
    
Ein Reitwettbewerb in ŁąckAus Płock gelangt man zu einem Ausflug an umliegende Seen – ins Gebiet des Gostynińsko-Włocławski-Landschaftsparks. Man muss die Weichsel überqueren und die Straße Nr. 60 in Richtung Gostynin nehmen. Łąck ist 12 Kilometer von der Stadt entfernt. Es ist eine touristische Ortschaft, die am Łąckie-See liegt und für die Staatliche Hengstherde bekannt ist. 1923 wurde das alte Landgut der Familie Furhman in eine Pferdezucht umgewandelt. Der Stolz der Zucht sind Sportpferde englischen Blutes. Es werden hier „Urlaub im Sattel“ und andere Erholungsveranstaltungen organisiert.
    
Der Gostynińsko-Włocławski-Landschaftspark ist einer der größten Parks in Polen. Er schützt die nacheiszeitliche Landschaft mit vielen Seen in glazialen Rinnen, Hügeln und mit Wäldern bewachsenen Dünen. Das bekannteste Erholungsgebiet am Wasser sind die Ortschaften am Lucieńskie-See. Nach Płock sollte man die Straße entlang der Weichsel nehmen.

Nachdem man über die Brücke in Płock gefahren ist, gelangt man zum Brudzeński-Landschaftspark. Er umfasst die Niederung des unteren Lauf der Skrwa Prawa mit anliegenden Waldkomplexen. Hiesige Landschaften sind besonders fabelhaft, der Fluss schlängelt sich in tiefen Hohlwegen. Man kann Dachse, Biber, Fischotter und mehrere, rare Vogelgattungen treffen. Es werden auch Paddeltouren organisiert.
    
Wenn man auf dieser Seite der Weichsel ist, muss man nach Rokicie (20 Kilometer von Płock entfernt) fahren, wo auf dem hohen Ufer der Weichsel die St.-Paul-und-St.-Peter-Ziegelkirche steht. Ihre Besonderheit besteht darin, dass sie im 13. Jahrhundert im spätromanischen Still gebaut wurde und eines der ältesten und am besten erhaltenen Gebäude in Masowien ist. Der Hauptaltar stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Praktische Informationen:

Warschau – Płock – Łąck – Rokicie – Brudzeński-Landschaftspark: 150 km. Der ganze Ausflug 300 km
Die Besichtigung von Płock – 2 Stunden, vom Diözesanmuseum – 2 Stunden, vom Masowischen Museum – 1,5 Stunden, von Łąck – 1 Stunde, von Rokicie – 1 Stunde, vom Brudzeński-Landschaftspark – 3 Stunden

Unterkunft:

Hotel „Czardasz“, Płock, ul. Dobrzyńska 62b, Tel. (24) 367 20 47, www.hotelczardasz.pl

Hotel „Herman“, Płock, ul. Sienkiewicza 32, Tel. (24) 367 00 00, www.hotelherman.pl

Hotel „Petrochemia“, Płock, ul. 3 Maja 33, pTel. (24) 365 60 01, www.hotelpetrochemia.pl

Hotel „Płock“, Płock, al. Jachowicza 38, Tel. (24) 262 93 93, www.hotelplock.eu

Hotel „Starzyński“, Płock, ul. Piekarska 1, Tel. (24) 366 02 00, www.starzynski.com.pl

Gästezimmer „Martus“, Płock, ul. Lubuska 15, Tel. (24) 264 83 10

Gasthaus „Rybaki“, Płock, ul. Moscow 5/7, Tel. (24) 264 56 58, www.zajazd-rybacki.plo.pl

„Dom Darmstadt“, Płock, Stary Rynek 8, Tel. (24) 367 19 22, www.dd.pokis.pl

„Gościniec Płock“, Płock, al. Jachowicza 8a, Tel. (24) 264 74 97

Hotel „Dębowa Góra“, Nowe Rumunki, Gemeinde Łąck, pTel. (24) 384 21 00, www.debowagora.plock.com

Hotel „Rusałka“, Łąck, ul. Amazonki 3, Tel. (24) 384 18 00, www.rusalka.plock.com

„Biały Dworek“ Hengstherde, Łąck, ul. Płocka 12, pTel. (24) 262 98 97

Motel „Biały Dom“, Grabina 28/1 Gemeinde Łąck, pTel. (24) 264 40 28

Erholungszentrum „Zacisze“, Koszelówka, Gemeinde Łąck, Tel. (24) 277 54 83, www.owzacisze.pl

Erholungszentrum „Zacisze BIS“, Koszelówka, Gemeinde. Łąck, Tel. (24) 277 10 81, www.zaciszebis.pl

Ferienbauernhof „Jagoda“, G. i T. Konarscy, Łaźniewek 10, gm. Błonie, Tel. (22) 725 23 55

Erholungs- und Schulungszentrum, Cierszewo 8, Gemeinde Brudzeń Duży, Tel. (24) 260 94 65, www.cierszewo.com.pl

Unterkunft „Nad Skrwą“, Brudzeń Duży 110, Gemeinde Brudzeń Duży, Tel. (24) 260 40 95

Ferienbauernhöfe und zahlreiche saisonale Erholungszentren: www.itplock.pl, www.agroturystyka-modr.mazowsze.pl

 Restaurants:

Restaurant „Art-Deco“, Płock, Stary Rynek 17, Tel. (24) 268 57 51, www.artdeco.plock.pl

Pizzeria „Comer“, Płock, ul. Kolegialna 39, Tel. (24) 262 69 74

Pizzeria „Comer“ Płock, ul. Kwiatka 27, Tel. (24) 262 74 90

Pizzeria „Killer“, ul. Grodzka 3, Płock, Tel. (24) 268 81 25

Pizzeria „Napoli“, ul. Armii Krajowej 14, Płock, Tel. (24) 266 89 74

Pizzeria „Roma“, ul. Grodzka 13, Płock, Tel. (24) 268 38 60

Bar im Erholungszentrum „Zacisze“, Koszelówka, Gemeinde Łąck, Tel. (24) 277 14 61

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