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Durch Kurpien

Zielona- Urwald Zielona- Urwald

Zajazd Borowik – Lelis – Łyse – Zajazd Borowik

Die sandige Ebene am nördlichen Rand Masowiens wurde durch die vom sich zurückziehenden Inlandeis abfließenden Gewässer gebildet. Sie wird von breiten, torfigen Tälern gekreuzt, in denen Omulew, Szkwa, Rozoga und andere Flüsse nach Süden als Zuflüsse des Narew abfließen. Vor Jahrhunderten rauschte hier der undurchdringliche Urwald. Zuerst wurde er Zagajnica genannt, später nahm er den Namen „Grüner Urwald” an. Die Herzöge Masowiens und polnischen Könige gingen in den hiesigen Wäldern auf Bären-, Auerochsen- und Elchjagd.

Im 17. Jhdt. begannen Siedler von der Weichsel, die bis dahin jungfräulichen Gebiete zu besiedeln. Deren Wirtin war der Urwald: sie jagten, angelten Fische in den Flüssen und sammelten Honig aus der wilden Beute. Ihre Nachbarn nannten sie „Kurpien” – vom Lindenbast, mit dessen Bearbeitung sie sich beschäftigten. Obwohl die tiefen Wälder stufenweise abgeholzt wurden, haben die Einwohner dieser Region bis heute ihre bunte Kultur erhalten. Sie findet Ausdruck in bunter Volkstracht, charakteristischer Architektur und interessanter Tradition.

Länge der Route: 65km

Kennzeichnung: ohne Zeichen

Schwierigkeitsgrad: leichte Route

öffentlicher Transport: das Fahrrad muss man zum Beginn der Route mit dem Auto hinbringen

0,0 km Gasthof Borowik

Von Ostrołęka erreichen Sie den Anfang der Route auf der nach Myszyniec und weiter nach Masuren führenden Straße. Inmitten von Wäldern auf der Höhe des Dorfes Szwendrowy Most sehen Sie auf der rechten Seite einen großen Parkplatz und bei ihm den Gasthof Borowik.

Vom Parkplatz führt ein Waldweg nach Nordosten durch einen angenehmen Kieferwald. Nach etwa 1 km erwartet Sie die Überquerung einer Dünenkette. Bereiten Sie sich auf eine Menge Sand sowie Ab- und Auffahrten vor. 2,5 km vom Parkplatz entfernt biegt der Weg sanft nach Südosten ab. Auf der rechten Seite passieren Sie eine Waldwiese. An ihrem Rand biegt die Waldschneise nach links ab. Es wartet noch ein Kilometer sandigen Weges durch die Dünen auf Sie. Danach kommen Sie auf eine ausgedehnte Lichtung, in deren Mitte sich die Bebauung des Dorfes zieht.

4.5 km Durlasy

Nach dem Erreichen des Asphalts biegen Sie nach links ab. Achten Sie durch das Dorf fahrend auf die traditionelle Bauweise von Kurpien. Die Holzhütten zeichnen sich durch eine reiche Verzierung der Fenster aus. Die „Kronen“ und Fensterbänke sind in meisterhaften Mustern geschnitten. Die Schnitzereien verzieren auch die sich unter dem Dachfirst kreuzenden Windbretter, die hier „Spargi“ genannt werden.

Wenn Sie die zu Ihrem Weg normale Asphaltstraße erreichen, biegen Sie rechts ab. Der Weg führt am Fuße eines Dünenbogens entlang, der dem Dorf Lelis bereits nahe liegt.

7.0 km Lelis

Fluß SzkwaEine der ältesten Siedlungen Kurpiens existierte bereits im 18. Jhdt. Hier war ein altes Hammerwerk tätig, in dem man Eisen schmolz. Dieses sogenannte Wiesenerz gewann man in den Sümpfen in der Umgebung, wo infolge geomorphologischer Prozesse niedrigprozentige Eisenkonkretionen ausgefällt wurden. Die heutige Bebauung des Dorfes hat einen modernen Charakter. Aus dem Zentrum können Sie für einen Moment nach links abbiegen, um einen Blick auf die hölzerne Liebfrauenkirche zu werfen. Obwohl das Bauwerk 1989 erbaut wurde, unterscheidet sich sein Aussehen kaum von den anderen historischen Kirchen der Region.

Kehren Sie nach der Besichtigung der Kirche zur Asphalt-Hauptstraße zurück und setzen Sie die Fahrt nach Nordosten fort. Hinter dem Dorf kreuzen Sie einen kleinen Wald und fahren auf ausgedehnte, meliorierte Wiesen im Tal der Rozoga hinaus. In der Nähe der Brücke über den Fluss passieren Sie zwei hübsche Kapellen. Nach dem Verlassen des Tals finden Sie sich in einem Kieferwald wieder, der die nächste Kette von Dünenhügeln auf Ihrer Route bewächst. Zum Glück fahren Sie die ganze Zeit am Asphalt entlang.

14.5 km Dąbrówka

Das schöne kleine Dorf zieht sich entlang des Randes des Szkwa-Tals. Sie werden hier eine Menge alter Hütten und eine hübsche kleine Holzkapelle sehen. Die wertvollste Sehenswürdigkeit von Dąbrówka ist die Holzkirche aus dem 18. Jhdt. Ursprünglich stand die Kirche in Kadzidło, von wo sie im 19. Jhdt. hergebracht wurde. Ein Teil der Innenausstattung ist barock. Die Gesamtheit hat einen einzigartigen, volkstümlichen Charakter behalten. Neben der Kirche wächst einen mächtige Winter-Linde, die Dąbrówka genannt wird. Ihr Stammumfang hat schon nahezu drei Meter erreicht.

Halten Sie sich an den Weg, auf dem Sie von Lelis hergekommen sind. Von der Brücke auf der Szkwa erstrecken sich schöne Aussichten auf den Fluss und die ihn begleitenden Wiesen. Entlang des gegenüberliegenden Randes ziehen sich die Gebäude des Dorfes Gąski. Biegen Sie nach links ab. Der Asphaltweg führt entlang von Häusern, an der Grenze von Wiesen und Wäldern. Auf der Kreuzung mit den Schotterwegen verschwindet der Asphalt und macht einer gehärteten Straße Platz. Nach einem längeren Moment passieren Sie zu Ihrer Linken eine Hegerhütte, hinter der sich der Weg im Wald vertieft. Sie fahren am Rande des Reservats „Czarny Kąt”. Der charakteristische Baumbestand des Grünen Urwalds steht unter Naturschutz. Im Kieferwald glänzt das Grün der Fichten, den Untergrund bilden dichte Heidel- und Preiselbeersträucher.

24.0 km Czarnia

Biegen Sie nach dem Erreichen der Gebäude nach links ab und fahren Sie durch das Dorf. Auf der Kreuzung können Sie für einen kurzen Moment nach links einschlagen, in Richtung der aus der Ferne sichtbaren Kirche. Die Holzkirche wurde 1921 erbaut. Kehren Sie nach der Besichtigung der Kirche um und fahren Sie nach Norden. Das Mosaik der Wiesen und Felder wird von lose verteilten Gebäuden bereichert. Der Weg windet sich sanft und kreuzt dabei weitere Meliorationskanäle. Langsam nähern Sie sich einem großen Waldkomplex. Ab dem Weiler Złota Góra (dt. Goldener Berg) führt der Weg durch den Wald – direkt nach Norden. Biegen Sie nach dem Erreichen der Asphaltstraße, die aus Nowogród nach Myszyniec führt, nach links ab.

35.5 km Serafin

Wenn Sie wenig Zeit haben, können Sie direkt in das Dorf Łyse fahren. Wir laden Sie jedoch dazu ein, nach rechts abzubiegen. Der stilisierte, hölzerne Wegweiser motiviert zum Besuch des Reservats „Serafin”. Der Kiesweg führt vom Parkplatz zum Aussichtsturm. Von diesem aus erstreckt sich ein toller Ausblick auf die flache Torfmoorfläche. Einst befand sich hier ein Teich, der mit der Zeit zugewachsen ist. Heute spiegelt sich die Wasserfläche nur in seinem südlichen Teil. Das Torfmoor wird von verschiedenen Pflanzenansammlungen bewachsen. An den feuchtesten Orten sehen Sie einen hohen, dichten Pelz von Torfmoos. Eine große Fläche wird von Seggenwiesen eingenommen. Die Anwesenheit von strauchigen Weiden und Erlen zeugt vom fortschreitenden Prozess der Sumpfaustrocknung. Das Torfmoor und seine nächste Umgebung werden von vielen Tierarten bewohnt. Kraniche bauen hier ihre Nester. Häufig hört man ihre charakteristischen Klänge aus dem Sumpf. Das Schilf gibt vielen Entenarten und anderen Wasservögeln Schutz. Im Reservat lebt auch der König der Sümpfe, der mächtige Elch. Mit ein wenig Glück schaffen Sie es vielleicht, vom Turm aus seinen stämmigen Körper zu erblicken. Vom Aussichtsturm weg führt ein schmaler Holzsteg einige hundert Meter in die Tiefe des Sumpfes hinein. Von den dort angebrachten Schildern erfahren Sie viele interessante Sachen über die sie umgebende Umwelt.

Setzen Sie sich nach der Besichtigung des Reservats auf Ihr Fahrrad und fahren Sie zur Asphaltstraße. Biegen Sie nach rechts ab, in Richtung des Dorfes Łyse.

37.5 km Łyse

Das große Dorf ist ein bekanntes Zentrum der kurpischen Kultur. Am Palmsonntag findet hier der in ganz Polen bekannte Palmwettbewerb statt. Die Meisterwerke aus Seidenpapier erreichen einige Meter an Höhe. Die religiösen Feierlichkeiten werden von einer belebten Kirmes, die von Auftritten volkstümlicher Gruppen bereichert wird, begleitet. Den Rest des Jahres über ziehen zwei Kirchen die Aufmerksamkeit auf sich. Die ältere (aus Holz) wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. erbaut. Die zweitürmige Kirche der hl. Anna ist von einem hohen Baumkranz umgeben. Im Inneren kann man wunderschöne volkstümliche Malereien sehen. Unweit davon erheben sich die Mauern der neuen Christkönigskirche. Wenn Sie zur Zeit der Sonntagsesse hier eingetroffen sind, sehen Sie in der Masse der Gläubigen Frauen in traditionellem Gewand.

Durch Łyse fahrend sehen Sie einige historische, meisterhaft geschmückte Häuser. Biegen Sie auf der großen Kreuzung im Dorfzentrum nach links ab, nach 800 m noch einmal nach links, in die nach Kadzidło führende Straße. Anfangs führt der Weg durch Wiesen und Felder. Nach dem Dünenwall – der vom Wald bewachsen wird – liegt Lipniki.

42.5 km Lipniki

In das am Rande des Szkwa-Tals gelegene Dorf schauen Sommergäste gerne vorbei. Unterwegs kann man die aus dem 19. Jhdt. stammende Kirche und hölzerne Windmühle betrachten. Die Straße führt die ganze Zeit nach Südwesten. Sie kreuzt die Täler von Szkwa und Rozoga, nachdem sie zu dem inmitten der Dünenhügel liegenden Kadzidło führt.

53.0 km Kadzidło

Windmühle in LipnikiDas große Dorf ist ein wichtiges Zentrum für Tradition und Folklore; es wird als geistige Hauptstadt des Kurpien-Landes gesehen. Lokale Bräuche und buntes Volksgewand können während der zyklisch stattfindenden Folklore-Feste: „Wesele Kurpiowskiego” (dt. Kurpiowski-Hochzeit; am dritten Sonntag im Juni) und „Niedziela Kadzidlańska” (dt. Kadzidło-Sonntag, erster Sonntag im September).

Über den Häusern thront eine neobarocke Heilig-Geist-Kirche, die Ende des 19. Jhdts. erbaut wurde. Beachtenswert ist die interessante Innenausstattung, vor allem der barocke Hauptaltar aus dem 17. Jhdt, der aus der Kirche der hl. Anna aus Kodeń in Podlachien hergebracht wurde sowie zwei Weihwasserbecken, die aus Meeresmuscheln gemacht sind. In der Kirche werden auch einige Dutzend doppeltseitig bemalte Bilder aufbewahrt, die bei den Prozessionen während der Kirchenfeste getragen werden.

Am Weg nach Ostrołęka, südlich der Kirche, befindet sich der Kurpiowski-Hof – ein kleines, aber interessantes Freilichtmuseum (Tel. 29 761 82 00, geöffnet täglich 10.00–17.00). Im Museum wurde ein kleiner traditioneller kurpischer Hof ausgestellt – eine Hütte mit Speicher, Holzschuppen, Scheune, Rennbahn und Brunnen. Das Innere ist mit Originalmöbeln, Geräten und landwirtschaftlichem Werkzeug  ausgestattet. Während der Ferien werden im Freilichtmuseum Treffen mit volkstümlichen Künstlern organisiert.

Von Kadzidło können Sie zum Gasthof Borowik auf dem Hauptweg fahren, aber oft herrscht dort reger Verkehr. Wenn Sie noch Lust auf mehr kurpische Eindrücke haben, richten Sie sich zum Seitenweg, der nach Südosten, nach Brzozówka führt. Sie fahren praktisch sofort in den Wald. Biegen Sie in Brzozówka nach Süden, in den Asphaltweg, der nach Szafarnia führt, ein. Biegen Sie, wenn Sie das Dorf erreicht haben, nach links ab. Biegen Sie nicht ganz 2 km weiter – auf der Kreuzung – nach rechts ab und fahren Sie am Waldrand entlang nach Süden. Biegen Sie auf der Kreuzung mit der Asphaltstraße noch einmal nach rechts ab. Im Dorf Łodziska erreichen Sie die Hauptstraße nach Ostrołęka. Biegen Sie nach links ab. Nachdem Sie 2 km gefahren sind, sehen Sie den Ihnen bereits bekannten Waldparkplatz.

65,0 km Gasthof Borowik

Vor der Abfahrt lohnt es sich, etwas zu essen.

Praktische Informationen

Gastronomie

Kadzidło: Bar Szafirek auf der Tankstelle, Trasa Mazurska 56, tel. (29) 761 81 86

Kadzidło: Impresja (Restaurant, Pizzeria), ul. Kościuszki 35, tel. (29) 761 85 62

Lelis: Gasthof Borowik, Łodziska 1a, tel. (29) 760 52 31, www.borowik.net.pl

Übernachtungsmöglichkeiten

Lelis: Gasthof Jagienka, ul. Słoneczna 14, tel. (29) 761 18 53

Landtourismus-Höfe: www.lelis.pl, www.kadzidlo.pl, www.powiat.ostroleka.pl, www.gminalyse.pl


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