Ca. 15 km in Richtung Nordosten von Warschau
Der Palast in Jabłonna stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist lediglich 20 km vom Zentrum Warschaus entfernt. Er ist in einem englischen Landschaftspark gelegen. Es befindet sich hier ein Kongress- und Konferenzzentrum der PAN (Polnische Akademie der WIssenschaften).
Die repräsentativen Palastsäle, die mit Stil ausgestatteten Gastzimmer und ein Restaurant, das die hervorragenden Speisen der polnischen Küche serviert sowie die Nachbarschaft der schönen Weichselnatur schaffen perfekte Bedingungen für Konferenzen, Symposien, Schulungen, Gelegenheitstreffen und Veranstaltung unter freiem Himmel.
Geschichte
Jabłonna war ab dem Mittelalter im Besitz der Płocker Bischöfe, die im 14. Jahrhundert hier eine Sommerresidenz erbauen ließen. Jabłonna kaufte vom Płocker Domkapitel der Bruder des Königs Stanislaus II. August, Michal Poniatowski, zurück – der damalige Płocker Bischof und der spätere Primas des Königreichs Polen.
Er hatte vor, das Gebäude in eine elegante Park-Palast-Residenz umgestalten zu lassen. Er beantragte 1774 bei Dominik Merlini ein Projekt des neuen Palasts. Das Ganze bestand aus drei Gebäuden, die miteinander verbunden waren: aus einem zentral gelegenen Erdgeschosspalast, der ein Wohnhaus des Eigentümers sein sollte, und aus zwei kleineren mehrstöckigen Nebengebäuden. Das linke Nebengebäude war als „königlich“ bekannt, weil dort der König Stanislaus II. August übernachtete. Das rechte Nebengebäude war für die Gäste bestimmt; in seinem Seitenflügel befand sich die Primas-Kanzlei und die Höflingen-Räume.
Der englische Landschaftspark entstand in den 70er und 80er Jahren des 18. Jahrhunderts gemäß des Projekts von Szymon Bogumił Zug. Er hat auch viele Parkgebäude errichtet. In unsere Zeit überdauerten: eine Grotte, eine Orangerie und ein chinesisches Gartenhaus. Der zentral gelegte Palast verband die klassizistische Schmucklosigkeit mit der barocken Vorderfassade. Das ganze Gebäude wurde noch dank des kleinen, viereckigen, mit einer Kugel gekrönten Turms belebt.
Das Zentrum des Gebäudes war ein runder Salon, der höher als die nebenliegenden Räume war. Daraus ging man in ein rechteckiges Vestibül – auf der linken Seite befanden sich die Treppen zum Turm, auf der rechten Seite der Eingang zu einem Vorzimmer. Auf beiden Seiten des Salons gab es einen Saal, von denen der rechte ein Speiseraum und der zweite ein Wintergarten war. In den Eckräumen gab es Appartements, von denen jedes aus einem Schlafzimmer und einer Garderobe bestand.
Zu dem Palastinnenraumkomplex gehören auch die Säle im Kellergeschoss, die im Sommer zu gesellschaftlichem Beisammensein genutzt wurden. 1794 erbte Jabłonna Józef Poniatowski, ein Neffe des Verstorbenen Michał Poniatowski, der oft hier in Jahren 1798–1806 verweilte. Sein privates Appartement befand sich im Erdgeschoss, auf der rechten Seite des Seitenflügels. Nach dem tragischen Tod des Fürsten in der Völkerschlacht bei Leipzig (1813) erhielt die Güter in Jabłonna auf Lebenszeit seine Schwester Maria Teresa Tyszkiewicz. 1822 wurde das Vermögen später das Eigentum der Nichte des Fürsten, nämlich Anna, geb. Tyszkiewicz, die in erster Ehe den Nachnamen Potocka und in zweiter Ehe Dunin-Wąsowicz führte. Anna, die eine Sammlerin und sehr begabte Zeichnerin war, begann sofort das Gut in ein Kultuszentrum des Fürsten Józef Poniatowski zu umgestalten. Sie errichtete einen Triumphbogen mit der Inschrift: „Poniatowskiemu“ [„Für Poniatowski“] und mauerte dann auch eine Gedenktafel ein, mit der Inschrift: "Ustronie bohatera ozdobiwszy starannie bez naruszenia pamiątek potomkom przekazuję 1837/A.D.W.“ [Den abgelegten Ort des Helden habe ich sorgfältig geschmückt, Andenken habe ich nicht berührt und überlasse ihn seinen Nachkommen A.D. 1837].
1837 wurde eine Mauer mit Tor und zwei Granitpfeilern, die vom Malborker [Marienburger] Schloss des Deutschen Ordens hierher gebracht wurden. Bei dem Tor wurden Torhüterhäuschen mit der Inschrift SALVE errichtet. Im selben Jahr wurde der Palast gemäß des Projekts Heinrich Marconi umgebaut. Auf beiden Seiten des Hauptrisalits wurden zwei zusätzliche Räume erbaut: auf der rechten Seite – ein Schlafzimmer mit einer Garderobe, auf der linken Seite – eine Anrichte [ein Raum zwischen Küche und Speisesaal, in dem man Speisen zubereitete] und ein Eckzimmer.
Der Hauptteil der Vorderfassade wurde mit einem ionischen Pilaster geteilt. In Seitenflügel wurden Nischen mit dekorativen Skulpturen eingerichtet. Im Inneren des Palastes wurde nur der Salon nicht umgebaut. Im mauretanischen Stil wurde der Wintergarten gestaltet. Das Schlafzimmer und die Garderobe wurden an den Bibliotheksaal angeschlossen.
Die nördliche Seite des Palastes wurde mit einem Laubengang geschmückt, wo ein Lapidarium eingerichtete wurde. Unter den angesammelten Bildhauerbruchstücken befindet sich ein römisches Medaillon mit der Büste des Kaisers Marcus Cocceius Nerva und ein Flachrelief mit der Büste eines Bärtigen, das von Baccio Bandinelli (16. Jahrhundert) angefertigt wurde. Anna Dunin-Wąsowicz ließ auch den Park umgestalten: der Baumbestand wurde in Baumbeeten geformt und der Palasthof wurde mit Bäumen und Ziersträuchern bepflanzt. Gemäß des Projekts von Heinrich Marconi wurden auch Wirtschaftsgebäude und Wagenschuppen erbaut. Jabłonna blieb das Eigentum der Poniatowski-Familie bis 1945. 1944 wurde der Palast durch die deutschen Truppen verbrannt. 1953 übernahm die PAN [Polnische Akademie der Wissenschaften] das Gut, die hier ein Kongress- und Konferenzzentrum geschaffen hat (der Wiederaufbau gemäß des Projekts von Mieczysław Kuźma, Parkrestaurierung gemäß des Projekts von Gerard Ciołek). Der Hauptteil des Palastes wurde im Stil des 18. Jahrhunderts wiederhergestellt, während die Nebengebäude unverändert blieben. Auch die Gebäude, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut wurden, blieben unverändert: lediglich die Fassaden wurden an den herrschenden Stil angepasst. Es wurden die Zierelemente im mauretanischen Saal entfernt, damit er den klassizistischen Charakter wiederbekommt. Die Ausstattung der Innenräume wurde erst nach 1945 komplettiert. Deswegen stammen Möbel und Bilder sowohl aus dem 18. als auch aus dem 19. Jahrhundert.
Kongress- und Konferenzzentrum PAN [der Polnischen Akademie der Wissenschaften]
Der Park-Palast-Komplex in Jabłonna eignet sich für alle, die Stille, historische Räumen, romantische Atmosphäre, sorgfältige Bedienung sowie aktive Erholung suchen. Jeder, der diesen Ort je besucht hat, war von seiner außerordentlichen Atmosphäre bezaubert.
Den Gästen stehen 9 geräumige, repräsentative Zimmer sowie mehrere Säle unterschiedlicher Art und Größe mit der notwendigen technischen Ausstattung zur Verfügung. Gästezimmer (7 Appartements, 6 Einzelzimmer und 13 Doppelzimmer) befinden sich in einem historischen Gebäude neben dem Palast. Ihre Möblierung aus dem 18. Jahrhundert hebt den Charakter der Innenräume hervor und knüpft mit ihrer Ausstattung an die Zeit des Herzogtums Warschau an.
Im Kellergeschoss befindet sich ein Restaurant, in dem es Platz für ca. 120 Gäste gibt. Das Restaurant verfügt über eine Auswahl von traditionellen polnischen Speisen, die jeden Geschmack befriedigen sollen.
Im Restaurant, in den Palastsälen und auch unter freiem Himmel veranstaltet man festliche Abendessen, Bankette, Festmahle, Picknicks und andere Gelegenheitstreffen. Im runden Ballsaal organisiert man zyklisch die Konzerte „Pałacowe spotkania z muzyką” [Palasttreffen mit Musik]. In der Orangerie gibt es eine Galerie der modernen Kunst, die sich unter dem Patronat der Akademia Sztuk Pięknych [Akademie der schönen Künste] befindet und in der die Werke der hervorragendsten polnischen Künstler ausgestellt werden.
In der Freizeit kann man im historischen Landschaftspark spazieren: Ein Unterrichtspfad präsentiert 57 Naturdenkmäler.