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Montag, 29 April 2024
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Ciechanów

Das Museum der masowischen Szlachta Das Museum der masowischen Szlachta

Ciechanów – 90 km nördlich von Warschau

Ciechanów ist eine Landkreisstadt, die im Grenzland zwischen Wzniesienia Mławskie [Mława-Höhen] und Wysoczyzna Ciechanowska [Landrücken um Ciechanów] liegt. Die Stadt gehört zu den ältesten Städten Masowiens. Eine günstige Verkehrsverbindung zu Warschau, Płock und Pułtusk verursacht, dass Ciechanów ein wichtiges Wirtschafts- und Tourismuszentrum der Region ist. Die Burg der masowischen Herzöge ist am Stadtrand in der Zamkowastraße am Fluss Ładynia gelegen und ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Zwar wird die Burg gegenwärtig revitalisiert, aber auf der die Burg umlegenden Wiese finden zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen unter freiem Himmel statt, unter diesen die bunteste das Mittelaltertreffen ist.

Geschichte

Die Geschichte der Stadt Ciechanów reicht bis in die prähistorische Zeit zurück. Das Leben der Stadtbewohner konzentrierte sich um die Burg am Farska Góra [Pfarrberg] (heute ein Stadtviertel). Die Gründungszeit wurde auf das 7. Jahrhundert, also auf die Zeit vor der Herrschaft des Piasten-Stammes auf dem Gebiet des damaligen Königreichs Polen, geschätzt. Möglicherweise befand sich in der Nähe der Burg ein Tempel von Swarożyc, dem slawischen Sonnengott.
Es mochte sein, dass die Woje [Krieger] des Boleslavus I. die Burg Ciechanów im 10. Jahrhundert, während der Eroberung Masowiens, einnahmen. Sie haben die Burg jedoch nicht dem Erdboden gleichgemacht, sondern ausgebaut. Dies geschah um das Jahr 1010. Die neue Burg wurde mit dem mächtigen Holz-Erd-Wall befestigt, dessen Vorderseite mit Felsblöcken bedeckt wurde. Am Fuß der richtigen Burg (ca. 1,7 ha) wurden zwei Siedlungen angelegt. Der ganze Komplex hatte 6 Hektar. Er war also mit den größten Burgen auf dem Gebiet des damaligen Königreichs Polen vergleichbar (z.B. hatte die Krakauer Okół [eine Art Burg] 8,5 ha).

he castle of Mazovian princesIn dieser Form funktionierte die Burg bis zur Hälfte des 14. Jahrhunderts, als der Herzog Jan I. von Warschau (auch der Alte genannt) die Stadt auf einen neuen Ort überlagert hat (ca. 1 km in Richtung Norden), in die Nähe des errichteten Ziegelschlosses.

Der Herzog Jan I. von Warschau ließ die Burg höchstwahrscheinlich zu Beginn der 20er Jahre des 15. Jahrhundert bauen. Die Baumeister mussten zuerst mit dem feuchten und sumpfigen Gelände zurechtkommen, auf dem die Burg zu errichten war. Die Sümpfe und Gewässer vom Fluss Ładynia garantierten zwar gute Wehrbedingungen, erschwerten aber auch den Baumeistern die Arbeit. Um das Auswaschen der Mauerfugen und das Abrutschen der Fundamente zu verhindern, mussten die Baumeister viel Kies, Ziegel und Äste herbeibringen. Erst auf einer so zubereiteten „Insel“ wurde das Viereck der Mauer, zwei Türme und ein Herzogshaus erbaut. Nach einem Dutzend Jahren kam jedoch zur Vorschein, dass die Festung Modernisierungsarbeiten benötigt.

Die architektonischen Lösungen, die in den Schlössern des Deutschen Ordens eingeführt wurden, wurden höchstwahrscheinlich hier zum Vorbild genommen. Die Kurtinen der Mauer und die Türme wurden erhöht, das Tor wurde umgestellt und der Burghof wurde um ca. 1,5 m erhöht. Das Herrenhaus wurde vergrößert. 1473 verwüstete ein großer Brand die ganze Stadt und das Schloss. Die abgebrannten Mauer wurden schnell ausgebessert und das ganze Schloss modernisiert. Der Brand, der fast alle Holzteile des Schlosses vernichtet hat, beschleunigte die Entscheidung über den nächsten Umbau.

Im 16. Jahrhundert befanden sich in der Schatzkammer der Burg Ciechanów die prachtvolle Kleidung des Herzogs und seiner Familie, die mit goldenem Faden und Edelsteinen geschmückt waren, gestrickte Schnürschuhe, Schwerte, Scheiden, Satteln mit Zubehör, Ringe, Halsketten u. a. Die auf der Burg herrschende Kultur und der Wohlstand übten einen enormen Einfluss auf die Bürger und die ganze Stadt aus.

Das Museum der masowischen Szlachta

Der Schloss der masowischen Herzöge (in Revitalisierung):
ul. Zamkowa

Veranstaltungen:

knightly tournamentsDas Mittelaltertreffen - (der erste Samstag im September), ist  eine Veranstaltung unter freiem Himmel auf der Schlosswiese, es fängt mit einer Schlacht der Slawen mit den Normannen an. Zahlreiche Ritterturniere zeigen die Gewandtheit der angekommenen Ritter und erwecken Aufregung. Es wird das mittelalterliche Handwerk präsentiert: wie man Wolle spinnt und Leinen auf einer Weberwerkstatt webt. Es werden mittelalterliche Glasfenster gefertigt, aus Lehm werden Töpfe geformt, aus dem Körbe geflochten. Die mittelalterlichen Handwerker zeigen und lehren, wie man Eisen bearbeitet sowie Waffen und Alltagsgegenstände schmiedet. Man kann auch an einem Unterricht des mittelalterlichen Tanzes teilnehmen. Ihre Flugkünste stellen auch Falken zur Schau und diese erfreuen sich großer Popularität. Genauso populär sind die Rekonstruktionen „der Aufstand  Masowiens“ und „die Beerdigung des Herzogs Mieclaus“. Im Jahre 1995, während des 5. Mittelaltertreffens, waren die Rittertturniere eine Neuigkeit.

Eine Bühne mit einer Überdachung – Fläche 180 m2 – es besteht die Möglichkeit auf dem Schlosshof Klein- und Massenveranstaltungen (an denen ein paar Tausend Menschen teilnehmen) zu organisieren.

Die sich über dem Schlosstor befindenden Wappenabbildungen

Auf der linken Seite – das Wappen von Ciechanów. Die Gestalt des Simon Petrus knüpft an die Petruskirche, die etwa im 11. Jahrhundert errichtet wurde, an. Nach der örtlichen Tradition soll die Kirche die Stelle des ehemaligen Heidentempels eingenommen haben.

In der Mitte – das Wappen der Sforza- Familie. 1547 wurde es ein Teil der Witwenabfindung der Königin Bona Sforza, der Tochter des Gian Galeazzo Sforzas, des Fürsten Mailands, und Izabella von Neapel. Sie  besuchte mehrmals das Schloss, das sie endgültig 1556 verlassen hat.

Auf der rechten Seite – das Kronenwappen. Das  Wappentier ist der Adler – ein Symbol des Königreichs Polen – es erinnert daran, dass Masowien seit eh und je ein integraler Teil Polens war, trotz der fast 300-jährigen Emanzipation der masowischen Herzöge.

Das Museum der masowischen Szlachta

Direktion und Büros:


06-400 Ciechanów, ul. Warszawska 61 A
23 672 53 46, 23 672 55 87
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