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Sunday, 24 November 2024
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Hölungen um Mława

Denkmal für die Beschützer von Mława Denkmal für die Beschützer von Mława

Auf den Spur der Festungen

Betrachten Sie Masowien als ein flaches Land, machen Sie sich auf dem Weg in die Gegend von Mława. Über die alte Stadt ragt ein Wall der Stirnmoränen heraus. Die Erhöhungsspitzen sind mit den Wäldern bewachsen, nieder erstreckt sich ein Mosaik der Felder.

Der hier vorgeschlagene Weg ist einzigartig. Es fehlt weder Natursehenswürdigkeiten noch alte Gebäude, aber die größte Freude werden die Kenner der neuesten Geschichte haben. Ringsum Mława sind zahlreiche Bunker und Schutzräume zu finden, die 1939 die erste Frontlinie bildeten.

Länger der Route: 24 km

Markierungen: rot

Anspruch: schlecht markierter Weg. Nehmen Sie unbedingt eine Landkarte mit!

Öffentlicher Verkehr: Züge und Busse nach Mława

0.0 km Mława

Die Stadt zählt über 575 Jahre. Die Stadt war von Anfang an ein wichtiger Grenzposten sowie befand sich hier ein Zollamt. Sie ging nach dem Polnisch-Schwedischen Krieg zugrunde. Nächste Blütezeit erlebte die Stadt im Kongresspolen – dank ihrer eigenen Grenzlage. Obwohl das gegenwärtige Mława eine Industriestadt von über 30 000 Einwohner ist, findet man hier die provinzielle Ruhe, als ob man in das vergangene Jahrhundert versetzt worden wäre.

Straße in der Umgebung von MławaBevor Sie die Wanderung antreten, empfehlt es sich, die Stadt zu besichtigen. Ringsum den alten Stadtmarkt sind Jungstil-Bürgerhäuser erhalten geblieben. In der Mitte des Platzes stehen das Rathaus und die Pfarrkirche. Das ältere Objekt ist Pfarrkirche zur Dreifaltigkeit, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Der grundlegende Umbau in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hat der Kirche einen neobarocken Charakter mit einer charakteristischen zweitürmigen Fassade verliehen. Das Barockrathaus aus 1789 wurde auf Fundamenten des älteren errichtet. Das vorherige Rathaus wurde im Brand zunichte. Der mehreckige Uhrturm wurde in der Hälfte des vergangenen Jahrhunderts angebaut.  An der Kreuzung der Żwirki- und Wigurystraße finden Sie auch Bürgerhäuser im Jugendstil. In der Żwirkistraße befindet sich eine wohlgeformte Messhalle mit einem hölzernen Gewölbe – ein Gebäude, das immer noch seine primäre Funktion erfüllt. An einem heißen Tag ist es angenehm, im Stadtpark (an der Kreuzung der Straßen:  Reymont und Wyspiański) zu erholen.

Es ist empfehlenswert, die Museen in Mława zu besuchen. Das Museum des Zawkrzeński Landes (3 Majastraße  5, geöffnet an jedem Di. und Do. 10.00–16.00, und an jedem Mi., Fr., und Sa. 9.00–14.00, sontags. 10.00–13.00, Tel. 23 654 43 05) fortsetzte die Tradition einer der ältesten Filialen in der Region, die 1926 gegründet wurde. Die Ausstellung stellt die Geschichte der Region dar, von der Prähistorie bis zur Gegenwart. Besonders interessant sind die ältesten Gegenstände: die herzogliche Gruft aus dem 1. Jahrhundert mit voller Ausstattung, ein Figürchen aus Granit, das eine heidnische Göttlichkeit darstellt und ein mittelalterliches Boot, sog. Dłubanka [Einbaum]. Eine separate Ausstellung wird der Kunst und der Natur der Region gewidmet. In der Kunstabteilung wurden zahlreiche Gemälde von Wojciech Piechowski (1849–1911) gezeigt. Es sind vor allem die masowischen Landschaften, Genreszenen sowie Porträts. Unter den Natursammlungen fällt ins Auge vor allem das Gerippe des Waldelefanten vor 100 000 Jahre. Der Vorderbein des Tiers ist 3 m lang.

Die zweite Filiale in Mława ist ein Privatmuseum der Juszkiewicz-Familie (Żwirkistraße 32 a, Tel. 23 654 33 47). Die Museumsammlung ist mit der Geschichte der polnischen Befreiungskriegen in den Jahren 1863–1945 verbunden. Das Museum kann an jedem Arbeitstag nach der früheren Terminbesprechung besucht werden.

Von der Bahnstation  Mława Główna gehen Sie nach Nordwesten. Nach ca. 150m kommen Sie an eine Kreuzung  – sie gehen über die Kreuzung, auf einen Weg, der nach Działdowo führt. Der Weg führt die Villavorstadt von Mława entlang. Nach ca. 1 km biegen Sie links ab, in einen engen Weg, der an den Stausee Ruda führt. Rechts sehen Sie den Schornstein der Ziegelbrennerei, in der man Lehm aus der Moränenhügeln zur Ziegelherstellung benutzt.  Der Weg geht in die Höhe. Nach ca. 2 km einer angenehmen Wanderung kommen Sie direkt am Strand an.

4,3 km Stausee Ruda

Der Stausee Ruda ist der beliebste Erholungsort der Einwohner von Mława. Er wurde 1976 geschaffen, indem der obere Lauf des Flusses Mławka gestaut wurde. Weil der Fluss Mławka selbst ein Kleiner ist, ist der Stausee auch nicht groß – er ist über 24 ha groß und 2,2 m tief. Der enge Wasserstreifen erstreckt sich über den mit dem Wald bewachsenen Erhöhungen. Im Stausee fischen die Fischer von Mława. Es ist ein Fanggebiet, das den wirtschaftlichen Ausfischungen nicht unterliegt. In dem mit Jungfischen ausgesetzten Gewässer gibt es viele Fischarten, darunter: Aale, Zandern sowie Barsche. Im Schilf am Ufer nisten viele Vogelarten. Unter den Wasserpflanzen schwimmen majestätische Schwäne.

Am Stausee wurde ein bewachtes Freibad eingerichtet. Es gibt hier auch einen Verleih von Wassersportausrüstung sowie einen Spielplatz für Kinder.

Am Strand können Sie eine graue Betonkonstruktion erblicken, die ein kleiner Bunker ist, der dem gegenseitigen Seitenbeschuss diente. Am Ort, wo heute Strandlärm herrscht, bereitete man sich  im Sommer 1939 intensiv zur Verteidigung vor. Der Ort wurde wegen seiner Umgebung und seiner Lage gewählt. Seinen Rückgrat bildete ein Wall der Stirnmoräne, an deren Fuß  sumpfiges Wasser des Flusses Mławka floss. Schon damals zog man es in Erwägung, den Fluss zu stauen, aber es reichte die Zeit nicht, um dies durchzuführen. Den Befestigungsbau fing man am 14. Juli an. Es wurden 49 Stahlbeton-Bunker erbaut, sowie auch Panzerabwehr- und Gegentunnelhindernisse. Während der Kriegshandlungen wurden die Objekte stark beschädigt, aber die Mehrheit blieb erhalten. Die Festungen um Mława sind der größte und der im besten Zustand erhaltene Komplex der leichten Befestigungen der Zwischenkriegszeit. Auf diesem Weg können Sie ein Dutzend davon sehen.

5,5 km Der östliche Rand des Stausees Ruda

In dieser Gegend wurden zwei Bunker lokalisiert, die dem gegenseitigen Seitenbeschuss dienten. Sie sind im Gebüsch, auf einer Böschung, zu Ihrer rechten Hand, versteckt. Die Objekte dieser Art sind am meisten auf diesem Gebiet anzutreffen. Es wurden über 30 davon gebaut. Ein paar Meter weiter befindet sich ein Bunker eines anderen Typus – dieser diente dem einseitigen Seitenbeschuss. Es wurden 13 Objekte dieser Art gebaut. Am Pfad befindet sich noch ein Bunker mit zwei Nischen für Maschinengewehre.

6,2 km Straße in der Nähe von Działdowo

Der Weg biegt links ab in die Straße nach Działdowo. 300m weiter wendet er sich in Richtung Nordosten und kreuzt die Bahnschienen. Sie wandern jetzt durch Wiesen und Kieferwälder – das sumpfige Mławka-Tal entlang. Über die ganze Wiese sind Bunker verstreut. Sie schaffen zwei Verteidigungslinien aber wegen des Gebüsches und des Waldes fällt es einem schwer, es zu bemerken.

8,2 km Mławka-Tal

Es ist ein angenehmer Ort, um eine Rastpause zu machen. Der Weg kommt vom Fluss ab und führt durch Wälder in Richtung Südosten. Es ist vielleicht der schönste Teil der ganzen Route. Teils führt der Weg einen Waldweg entlang, teils verläuft er im Wald und führt zu weiteren Bunkern. Die Markierungen sind schlecht sichtbar, aber Sie sollten sich nicht verlaufen.

Ein Zusatz sind während der Wanderung Johannisbeeren und im Herbst auch Pilze. In den Kieferkronen kreischen Eichelhäher. Nach ca. 2,5 km kommen Sie an einen befestigten Waldweg, der nach Osten führt. Nach einer kurzen Wanderung erblicken Sie die Gebäude des Dorfes Krajewo.

11.5 km Krajewo

Das mit den Wäldern umgebene Krajewo ist lediglich ein Dorf. Es bilden zahlreiche kleine Häuschen, manche mit dem Strohdach bedeckt. Wenn man genauer hinsieht, kann man sich den Sommer 1939 vorstellen, als die Einheimischen den Befestigungsbau unterstützt haben.

Der Weg führt in Richtung Nordosten. Sie wandern in die Höhe und bald betreten Sie die Waldgrenze. Hier gibt es nur wenige Bunker, und diese sind ein bisschen entfernt lokalisiert. Der Weg schneidet den Hügel und geht abwärts zum Dorf.

13.5 km Uniszki Zawadzkie

Dieser von Bäumen gesäumte Seitenweg führt ins große Dorf. 1939 befand sich hier die Grenze des ehemaligen Polens. Das Gegenwärtige Uniszki befinden sich auf beiden Seiten einer sehr belebten Straße, die von Warschau nach Danzig führt. Unter den neuen Gebäuden sind noch – wie der Hahn im Korb – zwei Herrenhäuser aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben.

Knapp 1 km befindet sich an der Straße Uniszki – Mława, auf einer Erhöhung, ein enormes Denkmal, das das Heldentum der polnischen Soldaten während des Zweiten Weltkrieges verewigt. In dem bei ihm sich befindenden Bunker hängt eine Landkarte, die die damaligen Kriegshandlungen in Nord-Masowien zeigt sowie Tafeln mit den Namen der Gefallenen.

Im Angesicht des ausbrechenden Krieges wurden die Befestigungen um Mława mit der 20. Infanteriedivision der Armee „Modlin” besetzt. Schon am 1. September 1939 griffen die Truppen der 3. Deutschen Armee seitens Ostpreußen Mława an. Der erste Angriff fand gegen Mittag statt und wurde abgewehrt wie alle weiteren. Am nächsten Tag gelang es den Deutschen, die polnische Verteidigungslinie zu brechen und dahinter um Rzęgowo zu treten. Einen Tag nachher setzten die deutschen Truppen den Angriff mit der Unterstützung der Luft-Waffe und Panzer fort. Es gelang ihnen jedoch nur ein paar Punkte zu besetzten.

Ungünstig war die Lage der polnischen Soldaten an der Ostseite: der Korpus „Wodrig” schob den 79. Infanterieregiment weg und gelang genau hinter der Verteidigungslinie um Mława und fand eine ein paar Meter lange Lücke in der Verteidigungslinie um Grudusk. Ein chaotischer Gegenangriff ging schlecht. Angesichts der Gefahr einer totalen Umzingelung und Vernichtung befahl der Befehlshaber der Armee „Modlin”, die Positionen zu verlassen und nach Warschau zurückzuziehen. Die sich zurückziehende Armee erlitt – wegen des Beschusses seitens der Luft-Waffe- schwere Verluste an Mensch und Gewehr.

In Uniszki durchquert der Weg die Straße und erreicht die Gebäude und führt einen Landweg weiter in Richtung Südosten. Auf dem offenen Gebiet sieht man genau die zwei Verteidigungslinien. Nach ca. 1,3 km betritt der Weg den Wald und nähert sich schrittweise an die Verteidigungsposition. Nach ca. 700 m, auf der rechten Seite des Weges, finden Sie einen Bunker mit zwei Geschützständen.

16,5 km Weg Mława – Windyki

Der Weg biegt links ab in einen Asphaltweg und führt weiter zu der deutlichen Verteidigungslinie. Vom Weg aus ergibt sich ein breiter Ausblick auf die ganze Umgebung. Die am Horizont sichtbaren Wälder um Napierki lagen 1939 schon in Ostpreußen. Auf der linken Seite des Weg, im Ackerland, liegt ein Bunker. Der Weg biegt rechts ab, und dann schraubt er sich aufwärts in eine Erhöhung. In einer Entfernung von 200 m voneinander wurden dort zwei kleine Bunker gebaut, die ihre Spiegelbilder sind. Jeder war dafür bestimmt, in eine andere Richtung den Beschuss zu führen.

Mławskie WzgórzaDas zweite der Objekte liegt neben einem Landweg. Der Weg biegt rechts ab und führt weiter nach Süden. Bald befinden Sie sich wieder im Wald. An der Stelle, wo sich der Fuß der Erhöhung befindet, ist es empfehlenswert, kurz links abzubiegen. Ein dunkler Wald wächst auf einer Erhöhung, der Łysa Góra genannt ist. 400 m von dieser Stelle, auf dem südöstlichen Abhang befindet sich ein untypisches Objekt. Dieser Bunker hatte außer zwei Nischen für Maschinengewehre auch eine Beobachtungskuppel. Man schaffte es nicht, diese einzurichten, aber eine runde Öffnung ist noch zu sehen. Der Wald auf der Łysa Góra verbirgt auch die gut erhaltenen Schützengräben.

17,9 km Soldatengrab

Der Waldweg führt genau zur Weggabelung. Im Schatten der Bäume befindet sich  ein Massengrab von 54 im September 1939 hier gefallenen Soldaten.

Der Weg biegt rechts ab. Anfangs führt er den Wald entlang, dann durch Ackerländer und Wiesen. Schöner Ausblick auf die Ackerlandschaft.

21.8 km Nowa Wieś

Das Dorf gilt als eine Vorstadt von Mława. Durch das Dorf laufen die Schienen der Schmalspurbahn. Die 1915 in Gang gebrachte Schmalspurbahn fuhr Fahrgäste von Przasnysz und Maków Mazowiecki und beförderte auch den Transport zu der naheliegenden Zuckerfabrik. Heute fährt sie nur Touristen herum.

In Nowa Wieś biegt der Weg rechts in einen Asphaltweg ab und führt in Richtung der schon sichtbaren Gebäude von Mława.

24,0 km Stadtmarkt in Mława

Sie haben sich ein gutes Mittagsessen verdient – wenn nicht wenigstens ein Eis! Die Bahnstation befindet sich knapp 2 km in Richtung Nordwesten.

Praktische Informationen

Gastronomie

Uniszki Zawadzkie: Gasthaus „Wiarus”, AB E7 (am Denkmal), tel. (23) 654 35 39

Mława: Restaurant „Ambrozja”, ul. Morawskiej 19, tel. (23) 654 66 34

Übernachtungsmöglichkeiten

Mława: Hotel „Mława“ (mit einem Restaurant), ul. Kopernika 38, tel. (23) 654 39 42

Mława: Gasthaus „Pasymowski” (mit einem Restaurant), Uniszki Cegielnia 31, tel. (23) 655 22 06


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