Für unsere und eure Freiheit
Die am hohen Ufer der Pilica gelegene Stadt erhielt Anfang des 14. Jhdts. die Stadtrechte. Im 15. und 16. Jahrhundert war Warka ein bekanntes Handels- und Handwerkszentrum. Der Name der Stadt ist höchstwahrscheinlich an das hier gebraute Bier angelehnt, welches bereits im Mittelalter über die Grenzen Masowiens hinaus bekannt war. Obwohl die Armeen von Stefan Czarniecki 1656 bei Warka eine siegreiche Schlacht mit den Schweden geführt hatten, erlangte die von der Invasion zerstörte Stadt nie ihre einstige Herrlichkeit wieder. Heute zählt sie nicht ganz 12 Tausend Einwohner und ist ein wichtiges Zentrum des Lebensmittelhandels. Die Brauerei in Warka setzt ihre jahrhundertealte Tradition fort.
Das Zentrum der Stadt besteht aus einem quadratischen Marktplatz mit klassizistischem Rathaus aus der ersten Hälfte des 19. Jhdts. Die malerisch auf der am Fluss gelegenen Böschung situierte Pfarrkirche des hl. Nikolaus wurde im 17. Jhdt. erbaut. Im Inneren der Kirche hat sich eine interessante Spätrenaissance-Ausstattung erhalten. Auf dem Friedhof gegenüber der Pfarre liegt Piotr Wysocki begraben. Der Anführer der Fähnriche, die den Novemberaufstand begonnen hatten, wurde am 10. September 1797 in Warka geboren. Nach dem Aufstand wurde er nach Sibirien geschickt, von wo er nach fast einem viertel Jahrhundert in seine Heimatstadt zurückgekehrt ist.
Das zweite historische Gotteshaus in Warka ist die Franziskanerkirche. Die barocke Kirche der hl. Muttergottes vom Skapulier wurde in den Jahren 1652–1746 erbaut. Im Inneren ziehen die barocken Altäre und die Rokoko-Kanzel die Blicke auf sich. In den unterirdischen Räumen der Kirche sind die Herzöge Trojden und Ziemowit III. von Masowien sowie die Frau des Herzogs Janusz I., Danuta Anna, begraben.
Im östlichen Teil der Stadt, im Stadtteil Winiary, befindet sich ein Palast, der Ende des 17. Jhdts. nach einem Projekt von Augustyn Locci erbaut wurde. Unter seinem Dach wurde am 4. März 1747 Kazimierz Pułaski geboren, der spätere Teilnehmer der Konföderation und einer der Anführer der Kämpfe um die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten. Vor dem Palast steht ein beeindruckendes Denkmal des Helden. Im Gebäude ist ein Museum tätig, das Andenken an die Gestalt des Pułaski und andere Polen, die sich auf der anderen Seite des Atlantiks verdient gemacht haben, sammelt. Die Einrichtung der Ausstellungen besteht aus stilvollen Möbeln und Teppichen. Im Stockwerk des Museums werden vorübergehende Ausstellungen organisiert. Das Institut organisiert auch zahlreiche Konzerte, Ausstellungen und Lesungen. Der gepflegte Landschaftspark, der sich um den Palast erstreckt, lädt zu Spaziergängen ein.
Am ersten Sonntag im Juli organisieren das Museum und der W.A.R.K.A.-Verband die kulturell-historische Freiluftveranstaltung „Vivat Pułaski”. Die Straßen der Stadt werden dann von einer bunten Parade durchzogen, an dessen Spitze Kazimierz Pułaski selbst mit seiner Leibkompanie fährt. Die Ambition der Organisatoren der Veranstaltung ist die Promotion der amerikanischen Kultur; ein Big-Beat-Orchester darf also genauso wenig wie alte Straßenkreuzer sowie bunt gekleidete Gruppen von Kindern und Erwachsenen fehlen. Auf die Gäste des Fests warten zahlreiche Wettbewerbe und Turniere, am Abend findet ein Country-Konzert statt.
Muzeum im. Kazimierza Pułaskiego (Kazimierz Pułaski Museum)
ul. Pułaskiego 24, tel: (48) 667 22 64
www.muzeumpulaski.pl