Wir laden Sie zum Wandern auf den Touristenwegen und Pfaden der Woiwodschaft Masowien ein. Die zehn hier dargestellten Routen sind an die Möglichkeiten jedes Wanderers angepasst – von ein paar Kilometer langen Spazierwegen bis zu über 20 Kilometer lange Wanderrouten. Vorwiegend haben sie die Gestalt einer Schleife und sind an diejenigen angepasst, die mit einem Auto zum Ausgangspunkt fahren. Alle hier beschriebenen Orte sind leicht mit dem öffentlichen Verkehr zu erreichen. Außer der Routenbeschreibung finden Sie hier Informationen zu Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Falls es keine touristische Infrastruktur in der Nähe gibt, wird auf Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten in der Nachbarschaft hingewiesen.
Wir hoffen, dass diese Informationen für Sie eine Anregung werden, den Zauber Masowiens alleine weiter zu entdecken!
Wandern Sie mit uns!
Wenn die Sonne im Frühling länger über dem Horizont schwebt, sind die städtischen Grünanlagen zum Bersten voll von Spaziergängern. Ein Spaziergang im Park, auf einem Asphaltweg, kann angenehm sein, aber selbst der schönste Park ist auch nur ein Ersatz für die Naturlandschaft. Für diejenigen, die sich kein Wochenende ohne Wandern vorstellen können, gibt es nur eine Lösung: ins Grüne zu fahren und dort zu wandern!
Durch Wälder und Wiesen
Die Wanderliebhaber finden in Masowien viele ausgezeichnete Gelegenheiten, Kontakt mit der Natur zu knüpfen. Entgegen einer allgemein herrschenden Meinung ist die Region sehr differenziert. Erwarten Sie nur ein bis zum Horizont reichendes Flachland zu beobachten, werden Sie die Augen aufreißen, denn in der Gegend von Mława oder Ciechanów gibt es viele Moränenhügel. An vielen Stellen sind die Dünen anzutreffen. Wer auf den sog. Berg in der Nähe von St. Teresa im Kampinoski-Urwald oder auf den Dabrowiecka Berg hinaufklettert, versteht, warum diese scheinbar niedrigen Hügel Berge genannt werden. Ein charakteristisches Element der masowischen Landschaft bilden Flusstäler. Die Mitte Masowiens markiert die Weichsel – die Königin der polnischen Flüsse, auf die alle anderen zusteuern: Bug und Narew vom Osten, Wkra vom Norden und Pilica vom Süden.
Die Flusstäler sind voll von blumenübersäten Wiesen und Wasserflora, die eine Zuflucht für zahlreiche Vogelarten bilden. Interessant sind die Durchbruchstellen in Tälern, die hohe und steile Ufer haben und von denen aus sich ein schönes Panorama erstreckt. Für die schönsten Aussichtspunkte werden das linke Ufer der Weichsel in der Nähe von Góra Kalwaria [Berg Kalwaria], das rechte Ufer der Weichsel in der Nähe von Zakroczym, das linke Ufer des Flusses Pilica in der Nähe von Warka, sowie der Durchbruch von Wkra in den Pomiechowskie-Wäldern, gehalten.
Man braucht nicht weit von der Hauptstadt zu fahren, um den balsamischen, wohlriechenden Waldgeruch einzuatmen. An der Stadtgrenze liegt die größte Waldanlage Masowiens – der Kampinoski-Urwald. Der differenzierte Baumbestand und die Sümpfe haben einen enormen Naturwert. In der Flussgabelung von Bug und Narew wächst der Kieferhochwald der Weißen Wildnis und am nördlichen Rand der Region befindet sich er Grüne Urwald, auch Kurpiowski-Urwald genannt. Manche der hier wachsenden Kiefern sind über 250 Jahre alt. Auf den beiden Ufern des rechten Zuflusses von Bug, Liwiec, liegt der Kamieniecki-Urwald. Bei ihm sind die bekanntesten masowischen Urlaubs- und Ferienorte verstreut. Am südlichen Rand der Region rauschen die Wälder des Kozienicki-Urwalds, die ein Lieblingsort der Bewohner Radoms sind. Rings um die Hauptstadt befinden sich ein paar kleinere, aber sehr unterschiedliche Waldanlagen. In den Chojnowskie-Wäldern in der Nähe von Piaseczno sind die alten Eichen-Hainbuchenmischwälder erhalten geblieben, deren Bäume über 200 Jahre alt sind. Auch die Poniechowskie-Wälder bildet ein Mischbaumbestand. In den Otwockie-Wäldern wächst der Hochwald auf dem Dünensand.
Masowien ist vor allem ein bäuerliches Land und die charakteristischen Landschaften der Region ergeben sich aus der großen Vergrusung des Ackerlands. Das malerische Mosaik der Felder gestalten abwechslungsreich Bäume und Sträucher, die inmitten der Felder sprießen. Die Kopfweiden, die am Feldrain wachsen, wurden zu einem Symbol Masowiens. Ganz anders sieht die Gegend von Ogrójec aus. In wenigen Regionen Europas kann man so viele Gärten beobachten. Im Frühling deckt der blumenübersäte Teppich alles zu und im Herbst biegen sich die Äste unter der Last der Früchte.
Die schönsten und wertvollsten Ecken des Landes wurden unter Schutz genommen. Der Kampinoser Nationalpark ist der zweitgrößte Nationalpark Polens. Auf dem Gebiet der Woiwodschaft Masowien gibt es 10 Landschaftschutzpark und ein Dutzend Naturschutzgebiete.
Über die Attraktivität Masowiens entscheiden nicht nur die Naturvorzüge. Das Land wurde seit Jahrhunderten von Menschen besiedelt und gestaltet. Viele Zeichen der menschlichen Tätigkeit schrieben sich in die Landschaft ein. Die prähistorischen Siedlungen, die zauberhaften Holzkirchen, Adelsherrenhäuser und die in Blumen versinkenden Betsäulen – dies alles ist auf den masowischen Wanderwegen und -pfaden zu treffen.
Durch Weg und Pfad
Die Woiwodschaft Masowien durchqueren ca. 107 Wanderwege und -pfade, deren Länge insgesamt über 2 790 km beträgt. Sie wurden von der polnischen touristisch-landeskundlichen Gesellschaft markiert. Die Mehrheit dieser markierten Routen befindet sich in der Nähe von Warschau, von Płock, im Weißen und im Kamieniecki-Urwald. Es fällt einem leicht, zu bestimmen, wie viel Zeit man braucht, um eine Route zu machen. Der Fächer der Möglichkeiten wird von den didaktischen Wege erweitert. In jedem Forstamt wurde mindestens ein Weg abgesteckt. Die Wege wurden so abgesteckt, um die interessantesten Ecken der jeweiligen Waldanlage zu zeigen. Jeden Weg begleiten zahlreiche Schilder, die viele Informationen über die einzelnen Wälder, über Flora und Fauna liefern. Dank ihnen erkennt man leicht Vogel- und andere Tierarten, und lernt, wie die Kerbtierfallen funktionieren.
Obwohl Masowien in der Mitte Polens liegt, besitzt es noch einige verborgene Schätze. Auf vielen Wegen treffen Sie keinen einzigen Wanderer. Obwohl die Topographie des Landes eher monoton ist, werden Sie viele Gelegenheiten haben, um sich wie ein echter Entdecker zu fühlen. Deswegen sollten Sie unbedingt eine Landkarte mitnehmen (am besten im Maßstab 1:50 000 oder größer). Achten Sie auf die Markierungen auf dem Weg, aber seien Sie nicht ihr Sklave! Zögern Sie nicht, ihre eigenen Wege zu finden und abzustecken! Diese Bemerkung betrifft jedoch nicht den Kampinoser Nationalpark, weil man dort verpflichtet ist, sich an die markierten Wege zu halten.
Die interessantesten masowischen Routen führen durch Waldanlagen. Man trifft hier nicht viele Ortschaften. Deswegen sollte man eine Thermosflasche und Proviant (z. B. belegtes Brot oder Würste für ein Lagerfeuer) mitnehmen, anstatt mit einem heißen Mahl in einem Restaurant zu rechnen. Man sollte sich auch merken, dass man ein offenes Feuer im Wald sowie 100 m vor der Waldwand nicht anzünden darf. Man sollte auch Sonnen- und Regenschutz immer bei sich haben, weil das Wetter mehrmals wechseln kann, bevor man die Route zu Ende geht. Ein Vogelatlas ist auch empfehlenswert, denn Sie beobachten sicherlich viele Ihnen unbekannte Vogelarten.
Vier Jahreszeiten
Die Wandersaison in Masowien dauert eigentlich das ganze Jahr. Schon im März spornen die längeren Tage einen an, ins Grüne zu wandern. Das Wandern am Frühlingsanfang kann wegen des Frühlingstauwetters erschwert sein. Wasser überflutet dann die flussnahen Wiesen und macht daraus unpassierbare Moore. Im April tauchen die ersten Blumen auf. Der weiße Teppich aus Windröschen geht in einen veilchenfarbenen aus Veilchen über; an nassen Stellen blühen die gelben Sumpfdotterblumen. In den Bäumen hört man, wie die Vögel trillern. Wenn Sie einen Kuckuck zum ersten Mal in jenem Jahr hören, und Sie Kleingeld bei sich haben, sollen Sie – nach der Volksweisheit - das ganze Jahr finanzielle Erfolge erzielen. Anfang Mai sind die Wälder leider voll von Stechmücken. Sie treten im Kampinoski-Urwald am zahlreichsten auf und sind dort am lästigsten. Wenn Sie sich für die blühenden Maiglöckchen begeistern wollen, sollten Sie ein Insektenschutzmittel bei sich haben. Im Sommer erscheinen in masowischen Wäldern Walderdbeeren und Heidelbeeren. Deswegen sollten Sie mehr Zeit für das Wandern bestimmen, um nicht darauf verzichten zu müssen, die Fruchte zu pflücken. Im Herbst ist der Tag kurzer – für das Wandern bleibt auch weniger. Die bunten Blätter schaffen ein buntes Mosaik. Die Pilzsammler haben viel zu tun, denn überall sprießen essbare Pilzarten. Der Winter durchkreuzt die Möglichkeit zu wandern nicht. Wenn es schneit, oder wenn der Schnee schon da ist, brauchen Sie nur Langlaufskier anzuschnallen, um zu wandern. In der weißen Szenerie kommen einem auch die schon bekannten Routen unbekannt vor.